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Umweltminister Brabec in Berlin: Tschechien will Kompromiss bei EU-Klimazielen

Die Tschechische Republik will mit Deutschland auf europäischer Ebene einen Kompromiss über Klimaziele. Dies sagte der tschechische Umweltminister Richard Brabec (Partei Ano) am Dienstag nach einem Treffen mit seiner deutschen Amtskollegin Barbara Hendricks (SPD) in Berlin. In Tschechien bestünden keine solchen Voraussetzungen für eine Energiewende wie in Deutschland, erläuterte der Minister. Allzu ambitionierte ökologische Ziele der EU könnten die tschechische Wirtschaft gefährden, so Brabec.

Bei dem Treffen in Berlin tauschten sich beide Umweltpolitiker zudem über bilaterale Fragen aus. Man sei übereingekommen, weiter gemeinsame tschechisch-deutsche Pilotprojekte im Umweltschutz zu finanzieren, sagte Brabec. Entsprechende Vorschläge wolle die tschechische Seite bis September vorlegen.

Premier Sobotka will im Aufsichtsrat von ČEZ auch Vertreter der Christdemokraten und der Opposition

Premier Bohuslav Sobotka hat sich in einem Streit um die Besetzung von Posten beim halbstaatlichen Energiekonzern ČEZ geäußert. Laut dem Sozialdemokraten hätten auch die Christdemokraten (KDU-ČSL) als kleinste Regierungspartei sowie die Opposition ein Anrecht darauf, ihre Vertreter in den Aufsichtsrat von ČEZ zu entsenden. Sobotka kritisierte damit am Montag Finanzminister Andrej Babiš (Partei Ano). Der Ressortchef hatte vergangene Woche die Besetzung des Aufsichtsrats von ČEZ geändert, ohne zuvor die Koalitionspartner zu konsultieren. Dabei berief er vor allem Vertreter seiner eigenen Partei Ano sowie einen Sozialdemokraten, aber keinen Christdemokraten. Dies hatte der Vorsitzende der Christdemokraten, Vizepremier Pavel Bělobrádek, scharf kritisiert.

Tschechien gewährt humanitäre Hilfe für irakische Flüchtlinge

Die Tschechische Republik will irakischen Flüchtlingen humanitäre Hilfe im Wert von drei Millionen Kronen (111.000 Euro) gewähren. Das entschied Außenminister Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) am Montag. Die Hilfe soll an jene Iraker gehen, die wegen des sich zuspitzenden Konflikts ihre Häuser verlassen mussten und sich vor allem im kurdischen Norden des Landes aufhalten. Die Hilfe soll durch die Internationale Organisation für Migration (IOM) an die Bedürftigen gelangen, mit dieser Institution hat Tschechien auch schon vorher im Irak zusammengearbeitet.

Laut dem tschechischen Außenministerium haben mehrere 100.000 Menschen im Irak ihre Wohnungen verlassen müssen. Die Flüchtlinge brauchen dem Ministerium zufolge vor allem Unterkünfte, Trinkwasser, Lebensmittel sowie medizinische und psychosoziale Hilfe.

Tschechische Wirtschaft wächst im ersten Quartal stärker als erwartet

Die tschechische Wirtschaft ist im ersten Quartal dieses Jahres stärker gewachsen, als dies die ersten Schätzungen im Juni angedeutet hatten. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stand ein Plus von 2,9 Prozent zu Buche, im Vergleich zum letzten Quartal des vergangenen Jahres ein Anstieg von 0,8 Prozent. Dies sei das kräftigste Wachstum seit dem dritten Quartal 2008 und damit vor Beginn der Wirtschaftskrise, gab das Tschechische Statistikamt am Dienstag bekannt. Positiv beeinflusst wurde die Entwicklung sowohl durch die ausländische als auch durch die einheimische Nachfrage sowie aufgrund der niedrigen Vergleichswerte von 2013.

Sozialpartner unterstützen Beamtengesetzentwurf

Gewerkschaften und Arbeitgeber haben bei Gesprächen mit Regierungsvertretern am Montag das geplante Beamtengesetz unterstützt, das kommendes Jahr in Kraft treten soll. Sie halten das Gesetz für einen Schritt auf dem Weg zu einer Stabilisierung der Staatsverwaltung. Den Gewerkschaften und Arbeitgebern zufolge sei es vor allem wichtig, die Staatsverwaltung zu entpolitisieren.

Tschechische Armee soll neue Minenwerfer erhalten

Die tschechische Armee soll neue Minenwerfer erhalten. Etwa 80 Millionen Kronen (knapp 3 Millionen Euro) will das Verteidigungsministerium für die Neuanschaffung von insgesamt 19 Stück ausgeben. Die entsprechende Ausschreibung des Auftrags soll am Mittwoch bei der Kabinettssitzung behandelt werden. Das Ministerium schlägt vor, den Kauf über die Nato-Beschaffungsagentur NSPA (Nato Support Agency) abzuwickeln. Damit seien bedeutende Einsparungen möglich, hieß es. Bei den Minenwerfern soll es sich um Waffen für 81-Millimeter-Geschosse handeln.

Zwangsarbeiter-Ausstellung macht Station in Prag

Eine Ausstellung über Zwangsarbeiter in Deutschland während des Zweiten Weltkriegs kommt nach Tschechien. Bis zu 20 Millionen Menschen waren vom Nazi-Regime gezwungen worden, diese Dienste zu leisten, darunter auch viele Tschechen. Nach Stationen in Warschau und Berlin beleuchtet die Ausstellung „Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg“ nun in Prag deren Schicksal. Mit der Ausstellung soll nach Angaben der Kuratoren gezeigt werden, wie das System der Zwangsarbeit geschaffen wurde und was sich hinter Fabrikmauern und Lagerzäunen abspielte. Mehr als 60 Fallgeschichten und viele Fotografien sollen das komplexe Thema greifbar machen. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck und des tschechischen Staatspräsidenten Miloš Zeman. Sie wird am Mittwoch für Besucher geöffnet und ist bis zum 31. Oktober im Belvedere der Prager Burg zu sehen.

Alfred-Radok-Theaterpreis wird wegen Streits der Organisatoren eingestellt

Wegen eines Streits der Organisatoren wird die Vergabe des Alfred-Radok-Theaterpreises eingestellt. Diese wichtigste tschechische Theaterauszeichnung war seit 1992 als Kritikerpreis verliehen worden. Bereits seit vergangenem Jahr hatten sich die Vertreter der Zeitschrift „Welt und Theater“ (Svět a divadlo) und des Stiftungsfonds des Alfred-Radok-Preises nicht mehr über die Form der Preisvergabe einigen können. Der Stiftungsfonds gab daher am Dienstag bekannt, dass man den Preis nicht mehr gemeinsam verleihen wolle. Der Chefredakteur von „Welt und Theater“ möchte aber weiter Theaterauszeichnungen vergeben.

Der Alfred-Radok-Preis war 1992 auf Initiative des damaligen tschechoslowakischen Staatspräsidenten Václav Havel ins Leben gerufen worden. Der tschechische Regisseur Alfred Radok wurde 1914 geboren, er gründete das Theater Laterna Magika. Radok starb 1976 in Wien.

Nationalgalerie in Prag hat nach 15 Monaten wieder einen Direktor

Die Tschechische Nationalgalerie in Prag hat nach 15 Monaten wieder einen Direktor. Am Dienstag übernahm Jiří Fajt die Leitung der Institution, der 54-jährige Kunsthistoriker ist Mittelalter-Experte. Nach der Abberufung des damaligen Direktors Vladimír Rösel im April 2013 war die Galerie kommissarisch geleitet worden. Eigentlich sollte Fajt bereits im vergangenen Jahr die Nachfolge von Rösel antreten. Seine Ernennung wurde aber durch den Sturz der damaligen Regierung gebremst. Der neue christdemokratische Kulturminister Daniel Herman bestätigte dann vor einiger Zeit, dass Fajt die Nationalgalerie als Direktor übernehmen solle.

Tennis: Tschechinnen haben einen Platz im Finale von Wimbledon sicher

Beim Tennisturnier in Wimbledon wird auf jeden Fall eine tschechische Spielerin im Finale antreten. Dies steht durch den Einzug von Lucie Šafářová ins Halbfinale des Grand-Slam-Turniers in London bereits fest. Die Nummer 23 der Setzliste gewann am Dienstag ihre Viertelfinalpartie gegen Jekaterina Makarowa aus Russland mit 6:3 und 6:1. In der Vorschlussrunde trifft sie auf die Siegerin des rein tschechischen Duells zwischen Petra Kvitová und Barbora Záhlavová-Strýcová.

Das Wetter am Mittwoch, 2. Juli

Am Mittwoch ist es in den meisten Teilen Tschechiens stark bewölkt mit örtlichen Schauern oder zeitweiligem Regen. Nur im Nordwesten des Landes ist es vorwiegend heiter mit nur vereinzelten Regenschauern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 20 bis 24 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter werden maximal 13 Grad Celsius erreicht.