Täglicher Nachrichtenüberblick

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Minister Zaorálek: Westen hat geringe Chance, Putin in Ukraine zu stoppen

Dem Westen fehle es an Kraft, um die von Russland unterstützen Eingriffe in der Ukraine zu stoppen. Der tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek sagte dies am Freitag zum Abschluss seines Besuchs in Großbritannien gegenüber der Agentur Reuters. Er zweifle nicht daran, dass Russland die Verantwortung für die Situation in Donezk und Slawjansk trage, zitiert die Agentur Zaorálek. Es gebe keine Chance, die Lage mittels der Kraft und im kurzfristigen Horizont zu lösen, so der tschechische Minister. Zaorálek stellte auch in Zweifel, dass der russische Präsident Putin sein bisheriges Vorgehen in kurzer Zeit ändern könnte. Man könne eine Änderung der Politik Moskaus eher erzielen, wenn Putin gezeigt werde, dass Europa ein Handelspartner sei, den Moskau für die Modernisierung der russischen Wirtschaft brauche, meint der tschechische Außenminister.

Tschechien prüft Start eines TV-Senders für die Ukraine

Tschechien denkt über den Start eines TV-Nachrichtensenders für russischsprachige Ukrainer nach. Derzeit werde im Rahmen der Visegrad-Gruppe diskutiert, ob und wie sich diese Idee verwirklichen ließe, teilte das Außenministerium in Prag am Freitag mit und bestätigte damit einen Bericht der Zeitung Lidové noviny. Eine stabile Ukraine brauche selbstbewusste und gut informierte Bürger, zitierte das Blatt einen Diplomaten. Das Denken der 15 Millionen Menschen im Osten und Südosten der Ukraine werde durch russische Propaganda geformt, merkte der Russlandexperte des tschechischen Rundfunks, Libor Dvořák, an.

Chef der Tschechischen Exportbank Klumpar tritt zurück

Der Direktor der Tschechischen Exportbank (ČEB) Jiří Klumpar ist am Freitag zurückgetreten. Der Bankenvorstand wählte seinen Stellvertreter Karel Bureš zum neuen Chef. Darüber informiert die Bank auf ihrer Website. In der vergangenen Woche hatte der tschechische Industrie- und Handelsminister Jan Mládek den Rücktritt Klumpars gefordert. Ihm zufolge habe der Bankenchef seine Kompetenzen überschritten, als er die Gründung einer so genannten Konsolidierungsbank gefordert habe. Für solche Vorschläge sei er nicht zuständig und habe sie auch mit keinem der Aktionäre konsultiert, so Mládek. Die Exportbank hat problematische Forderungen in Höhe von 16 Milliarden Kronen in ihren Büchern stehen. Im Fall ermittelt auch die Polizei.

Tschechische Kardiologen erhalten WHO-Preis für Beitrag zur Heilung des Herzinfarkts

Für ihren weltweiten Beitrag zur Heilung des akuten Herzinfarkts wurde die Tschechische Kardiologische Gesellschaft (ČKS) mit einem bedeutenden internationalen Preis ausgezeichnet. Auf der 66. Vollversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf hat die Gesellschaft den Hauptpreis für ihre Leistungen zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit der Weltbevölkerung erhalten. Das gab der Vorsitzende der tschechischen Institution, Professor Petr Widimský, am Freitag über die Presseagentur ČTK bekannt. Zu diesen Leistungen gehören auch die außerordentlichen Forschungsergebnisse mit ihren direkten Applikationen auf den Heilungsverlauf, die weltweit nutzbar sind, so Widimský. Sichtbares Ergebnis der erfolgreichen Arbeit der tschechischen Kardiologen sei der Fakt, dass die Sterblichkeit nach einem akuten Herzinfarkt auf inzwischen unglaubliche fünf Prozent gesunken sei, führte der damalige Gesundheitsminister Martin Holcát in seinem Empfehlungsschreiben im Januar dieses Jahres an.

Minister Mládek: Chinesen zeigen enormes Interesse für Investitionen in Tschechien

Im Vergleich zu früheren Jahren sei das Interesse von chinesischen Unternehmern, in Tschechien zu investieren, immens gestiegen. Diese Feststellung offenbarte der tschechische Minister für Industrie und Handel, Jan Mládek, am Donnerstag auf einem Wirtschaftsforum in Plzeň / Pilsen. An dem Forum nahmen neben Unternehmern und Firmen des Pilsener Kreises auch 140 Wirtschaftsvertreter der chinesischen Provinz Zhejiang teil, mit der die Westböhmen in Partnerschaft stehen. China lege ein großes Gewicht auf die Vertiefung der Zusammenarbeit mit Tschechien, erklärte der Gouverneur der Provinz in seiner Rede. Während des Forums unterzeichneten der Kreis Pilsen und die Provinz Zhejiang dann auch eine Vereinbarung über die erweiterte Zusammenarbeit. Über die Ausdehnung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit beider Länder hat Tschechiens Außenminister Lubomír Zaorálek erst im April in Peking verhandelt.

Tschechische Roma-Kinder häufiger an Sonderschulen verwiesen

Roma-Kinder werden in Tschechien unverhältnismäßig oft an Sonderschulen verwiesen. Das geht aus einer Untersuchung der Schulaufsicht hervor, die am Donnerstag in Prag veröffentlicht wurde. Roma-Kinder machen demnach 28 Prozent der Schüler in Programmen für leicht geistig Behinderte aus, obwohl sie nur 10 Prozent der Kinder eines Jahrgangs stellen. Der tschechische Minister für Menschenrechte und Gleichstellung, Jiří Dienstbier, sagte dazu der Agentur ČTK, im Schulsystem laufe offensichtlich etwas falsch. Sollte man dafür keine Lösung finden, werde die soziale Benachteiligung an künftige Generationen weitergegeben, kritisierte der Sozialdemokrat. In Tschechien leben rund 250.000 Roma.

Milchkonsum in Tschechien stagniert

Im zurückliegenden Jahr lag der Verbrauch von Milchprodukten in Tschechien bei 234 Kilogramm pro Person. Das war ein ähnlicher Wert wie im Vorjahr, zu dem vor allem der spürbare Preisanstieg bei diesen Produkten beigetragen hat. Die Milchproduktion in der Tschechischen Republik stieg 2013 nur geringfügig auf 2,77 Milliarden Liter. Davon wurden 1,08 Milliarden Liter ausgeführt. Der Import erhöhte sich von 853 auf 898 Millionen Liter, gab das Landwirtschaftsministerium an. Exportiert wird vor allem Rohmilch, beim Import ist der Anteil der fertigen Milchprodukte höher.Die importierten Milchprodukte hatten einen Anteil von 41 Prozent am Gesamtverbrauch des Jahres 2013.

Metropol-TV kündigt Ende an

Der Verlag Mladá fronta beendet nach einem Jahr den Betrieb des TV-Senders Metropol. Dem Fernsehsender sei es nicht gelungen, Handelsziele zu erfüllen, hieß es am Freitag zur Begründung. Die Ausstrahlung wird zum 30. Juni 2014 eingestellt. Der TV-Sender Metropol hat im Jahr 2010 seine Sendungen mittels der Kabelanbieter gestartet, im März 2013 wurde er vom Verlag Mladá fronta übernommen. Der regionale Sender für Prag und Mittelböhmen spezialisierte sich auf regionale Berichterstattung und eigene Programmproduktion.

Diesjähriges Kinderfilm-Festival in Zlín zeigt 365 Filme aus 55 Ländern

Im ostmährischen Zlín wird am Freitag das 54. internationale Festival der Kinder- und Jugendfilme feierlich eröffnet. Auf dem Spielplan der diesjährigen Filmschau stehen 365 Streifen aus 55 Ländern. Zehn Filme davon werden in offizieller Form als Weltpremiere präsentiert. Hauptthema des Festivals ist die polnische Kinomategrafie. Das Festival dauert eine Woche und endet am 5. Juni.

Kupkas Bild in Berlin für 350.000 Euro verkauft

Ein Bild des tschechischen Malers František Kupka wurde am Donnerstag in Berlin für 350.000 Euro verkauft. Dabei handelt es sich um sein frühes Porträtbild mit dem Namen „Der rosafarbene Hut“ aus dem Jahr 1906. Das Werk erreichte bei der Versteigerung im Auktionssaal Villa Griesbach das Doppelte des Ausrufpreises.

French Open: Berdych erreicht Achtelfinale, Štěpánek scheidet aus

Der tschechische Tennisspieler Tomáš Berdych hat zum vierten Mal in seiner Laufbahn das French-Open-Achtelfinale erreicht. Der sechste Spieler der Welt besiegte am Freitag den Spanier Robert Bautista in vier Sets mit 6:1, 6:2, 6:7 und 6:4. Im Achtelfinale trifft er auf John Isner aus den USA. Radek Štěpánek scheidet nach der Niederlage durch den Letten Ernests Gulbis in der dritten Runde aus dem Roland-Garros-Turnier aus.