Täglicher Nachrichtenüberblick

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Muslime demonstrieren mit öffentlichem Gebet gegen Polizeieinsatz in Moschee

Rund 300 Muslime haben am Freitag in Prag einen Gottesdienst vor dem tschechischen Innenministerium abgehalten. Sie protestierten damit gegen die ihrer Meinung nach unsensibel geführte Polizeirazzia in muslimischen Institutionen in Prag vor einer Woche. Schwerbewaffnete Einsatzkräfte waren dabei auch mitten im Freitagsgebet in eine Moschee eingedrungen und hatten darauf die Betenden mehrere Stunden festgehalten. Bei der Razzia wurde ein 55-jähriger Tscheche verhaftet, der ein rassistisches und antisemitisches Buch herausgegeben haben soll. Dem Mann drohen bis zu zehn Jahre Haft.

Gegen die Art und Weise der Razzia hat die muslimische Gemeinde in Tschechien bereits eine Beschwerde beim Polizeipräsidium eingereicht. Auch Vertreter weiterer Glaubensbekenntnisse und einige Politiker haben den Polizeieinsatz kritisiert.

Gerichtsurteil: Herman unrechtmäßig von Spitze der Stasi-Unterlagenbehörde abberufen

Der heutige tschechische Kulturminister Daniel Herman ist im vergangenen Jahr unrechtmäßig als Leiter des Instituts zur Erforschung totalitärer Regime abberufen worden. Dies hat das Amtsgericht für den dritten Prager Stadtbezirk entschieden. Das Urteil ist indes noch nicht rechtskräftig, und der Institutsrat hat bereits angekündigt, in Berufung gehen zu wollen. Herman war vom Institutsrat im April vergangenen Jahres mit der Begründung abberufen worden, dass seine Arbeit nicht zufriedenstellend sei. Später wurde Herman zudem noch aus dem Institut entlassen. Der heutige christdemokratische Politiker klagte darauf gegen seine Absetzung, weil er sie für einen politisch motivierten Putsch gegen sich hält.

Das Institut zur Erforschung totalitärer Regime fungiert unter anderem als tschechische Stasi-Unterlagenbehörde. Seit Mitte April dieses Jahres hat das Institut einen neuen Leiter, der aus einem Bewerbungsverfahren hervorgegangen ist. Daniel Herman ließ am Freitag offen, ob er im Falle der Bestätigung des Urteils auf seinen Posten zurückkehren wolle.

Gewerkschaften und Premier verhandeln über Einsparungen im Gesundheitswesen

Gewerkschaftsvertreter aus dem Gesundheitswesen haben am Donnerstag mit Premier Bohuslav Sobotka und dem zuständigen Minister Svatopluk Němeček (beide Sozialdemokraten) verhandelt. Themen waren dabei die Arbeitsbedingungen und Löhne von Ärzten und Klinikpersonal, die zur Abwanderung in den Westen führen, sowie die Sparvorhaben der Regierungskoalition. Laut Gewerkschaftsvertretern wurde dabei als nächstes ein Treffen mit den Koalitionsspitzen vereinbart. Bei den Gewerkschaften bestehen Befürchtungen, dass vor allem Finanzminister Andrej Babiš mit Kürzungsvorschlägen Unheil anrichten könnte. Ihre Vertreter boten daher an, bei der Suche nach Einsparmöglichkeiten zu helfen.

In Tschechien beginnen die Prüfungen zum Zentralabitur

Für 87.500 Schüler an tschechischen Gymnasien und Berufsfachschulen haben am Freitag die Prüfungen des staatlichen Zentralabiturs begonnen. Den Auftakt dazu bilden am Freitag die schriftlichen Prüfungen in den Fächern Mathematik und Englisch. Die weiteren Prüfungen zur Erlangung des Abiturs müssen bis zum 13. Mai abgelegt werden.

Erst zum vierten Mal wird in Tschechien ein für alle Mittelschulen geltendes Zentralabitur abgenommen. Gegenüber dem Vorjahr bestehen keine größeren Änderungen für die Prüfungen. Der Verwaltungsaufwand konnte indes gesenkt werden. Die Kosten liegen bei umgerechnet 5,6 Millionen Euro.

Österreich übergibt wegen Betrugs gesuchten Architekten an Tschechien

Die österreichische Bundespolizei hat am Freitagvormittag einen in Tschechien verurteilten Architekten den hiesigen Behörden übergeben. Der 38-jährige Mann ist vom Prager Stadtgericht wegen Subventionsbetrugs und Geldwäsche zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Die Übergabe erfolgte am Grenzübergang Mikulov-Drasenhofen.

Der Verurteilte hatte im September vergangenen Jahres seine Gefängnisstrafe nicht angetreten. Aufgrund eines internationalen Haftbefehls nahm ihn die österreichische Polizei Mitte Februar fest. Laut dem rechtskräftigen Urteil hatte der Mann Subventionen in Höhe von 15,5 Millionen Kronen (570.000 Euro) vom Ministerium für Regionalentwicklung erschlichen.

Chef der Zivilaufklärung soll tschechischer Botschafter in Israel werden

Der Chef der tschechischen Zivilaufklärung, Ivo Schwarz, soll neuer Botschafter in Israel werden. Das schreibt die Tageszeitung Lidové noviny in ihrer Freitagsausgabe. Dem Vorschlag der Regierung müssen noch Staatspräsident Miloš Zeman sowie die israelische Seite zustimmen. Schwarz würde den bisherigen Botschafter Tomáš Pojar ablösen. Mit der Entscheidung über die Neubesetzung der Vertretung in Tel Aviv muss zugleich auch ein neuer Chef der Zivilaufklärung gefunden werden. Dieses Problem ist laut dem Zeitungsbeitrag aber noch nicht geklärt.

In Pilsen beginnen mehrtägige Feiern zum Kriegsende

In Plzeň / Pilsen haben mehrtägige Feiern zum Kriegsende begonnen. Die westböhmische Stadt war 1945 durch US-amerikanische Truppen befreit worden. Deswegen werden unter anderem frühere und heutige amerikanische Militärtechnik und Truppenausstattung in einer Sonderausstellung gezeigt. Zudem können die Bürger von Pilsen am Samstag mit Weltkriegsveteranen zusammentreffen. Höhepunkt ist am Sonntag eine Paradefahrt historischer Militärfahrzeuge unter dem Namen „Convoy of Liberty“. Die Feierlichkeiten zur Befreiung der Stadt von der deutschen Besatzung dauern noch bis Dienstag kommender Woche.

Zeitung „HN“: Sport erhält 3,5 Mrd. Kronen vom Staat – größter Anteil für Fußball

Das tschechische Ministerium für Bildung, Jugend und Körpererziehung unterstützt den Sport hierzulande in diesem Jahr mit 3,5 Milliarden Kronen (127 Millionen Euro). Den größten Anteil davon erhält der Fußball mit umgerechnet 10,5 Millionen Euro. Erst mit Abstand folgt das Eishockey, das mit umgerechnet 4,15 Millionen Euro bezuschusst wird. In den Zahlungen für die beiden Nationalsportarten des Landes enthalten sind dabei auch Zuschüsse für die Durchführung zweier großer Sportevents: die U21-Fußball-EM und die Eishockey-Weltmeisterschaft, die beide 2015 in Tschechien ausgetragen werden. Vergleichsweise bescheiden vom Staat unterstützt wird hingegen das Biathlon. Die attraktive Sportart, in der die tschechischen Athleten bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi gleich fünf der insgesamt acht Medaillen errangen, erhält umgerechnet lediglich umgerechnet 520.000 Euro.

Fußball: Sparta Prag und Pilsen bestreiten tschechisches Pokalfinale

Die beiden Top-Klubs der Gambrinus Liga, Sparta Prag und Viktoria Pilsen, bestreiten das Finale um den nationalen Fußball-Pokal. In den beiden Halbfinalduellen, die in Tschechien mit Hin- und Rückspiel ausgetragen werden, setzten sich Sparta gegen Jablonec nad Nisou / Gablonz und Viktoria gegen Brno / Brünn durch. Die Prager mussten dabei einen 1:3-Rückstand aus dem ersten Vergleich wettmachen. Das gelang ihnen am Mittwoch vor eigenem Publikum mit einem überzeugenden 4:0-Sieg. Die Pilsener wiederum hatten einen 2:0-Heimsieg vorgelegt. Diesen Vorsprung brachten sie am Donnerstag mit einem torlosen 0:0 in Brünn über die Runden. Das Pokalfinale findet am 17. Mai in der Prager Eden Aréna statt. Es ist die Heimstätte von Spartas Lokalrivalen Slavia Prag.

April war in Tschechien außergewöhnlich warm

Der April war in Tschechien der siebte außergewöhnlich warme Monat in Folge. Laut den Messungen des Hydrometeorologischen Instituts lag die Durchschnittstemperatur bei 10,2 Grad Celsius – das sind 2,6 Grad mehr als der langjährige Durchschnitt. Der letzte Monat mit Normaltemperatur war der September vergangenen Jahres gewesen. Laut den Vorhersagen könnte aber der Mai die Serie überdurchschnittlich warmer Monate durchbrechen.

Das Wetter am Samstag, 3. Mai

Am Samstag ist es in Tschechien meist stark bewölkt mit örtlichem Regen oder Regenschauern. Am Nachmittag und Abend lassen im böhmischen Landesteil die Niederschläge nach, und von Westen her beginnt die Bewölkung aufzulockern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 6 bis 10 Grad in Böhmen beziehungsweise 9 bis 13 Grad in Mähren und Schlesien. Im Südosten des Landes können es sogar noch einmal bis zu 17 Grad werden. Es weht ein frischer Wind aus nordöstlichen Richtungen.