Täglicher Nachrichtenüberblick
Tschechien vor letzter großer Corona-Lockerungswelle am Montag
Am Montag kommt es in Tschechien zur dritten und letzten großen Lockerungswelle aus den Corona-Maßnahmen. So können Cafés, Restaurants und Kneipen auch wieder ihre Innenräume öffnen und Hotels und Pensionen Gäste aufnehmen. Des Weiteren werden Veranstaltungen mit bis zu 300 Teilnehmern möglich.
Außerdem dürfen Grundschüler wieder zurück in ihre Klassen. Allerdings beruht dies auf freier Entscheidung, deswegen dürfte dies je nach Schule unterschiedlich stark genützt werden. Ebenso wieder möglich werden Besuche in Krankenhäusern. Und es öffnen Burgen und Schlösser sowie Schwimmbäder und Badeseen.
Nicht zuletzt ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Freien ab Montag nicht mehr zwingend vorgeschrieben. Falls zwei Meter Abstand zu Fremden möglich sind, können die Masken auch abgelegt werden.
Präsident und Premier rügen Minister wegen Kritik an Israels Westjordanland-Plänen
Staatspräsident Miloš Zeman hat Außenminister Tomáš Petříček (Sozialdemokraten) und zwei von dessen Vorgängern für einen Zeitungsartikel gerügt, in dem diese die geplanten Annexionspläne von Israel im Westjordanland kritisieren. Neben Petříček haben auch der heutige Kulturminister Lubomír Zaorálek (Sozialdemkraten) sowie Karel Schwarzenberg (Top 09) den Beitrag für die Zeitung „Právo“ verfasst. Darin sagen sie, dass die israelischen Vorhaben internationalem Recht widersprechen würden.
Laut Präsident Zeman beschädigt der Zeitungsartikel die guten Beziehungen zwischen Tschechien und Israel. Premier Andrej Babiš (Partei Ano) rügte vor allem die beiden aktuellen Mitglieder seines Kabinetts. In solch grundlegenden Dingen wie den Beziehungen zu Israel sei es inakzeptabel, dass einzelne Regierungsmitglieder ohne vorherige Konsultation ihren eigenen Standpunkt kundtun, so der Ministerpräsident gegenüber dem Nachrichtenportal idnes.cz.
Kosten für neues „Smarte Quarantäne“-Projekt bei 200 Millionen Kronen
Das neue Projekt für die sogenannte „Smarte Quarantäne“ soll in diesem Jahr insgesamt 200 Millionen Kronen (7,4 Millionen Euro) kosten. Dies sagte Gesundheitsminister Adam Vojtěch (parteilos) am Sonntag bei einer Talkshow im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen. Die Summe umschließe sowohl die Ausgaben für IT, als auch für 150 neue Beschäftigte im Ministerium sowie bei den Gesundheitsämtern der 14 tschechischen Kreise, so Vojtěch.
Bei der „Smarten Quarantäne“ wird bei allen positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen ermittelt, mit wem sie in den vorrangegangenen Tagen in Kontakt standen. Dazu wird unter anderem auch auf Daten der Tracking-App eRouška zurückgegriffen, die man freiwillig auf sein Handy laden kann. Laut dem Gesundheitsminister soll die „Smarte Quarantäne 2.0“ belastbarer sein als die erste Version. Zunächst sollen die Daten von bis zu 400 Infizierten pro Tag verarbeitet werden können. Die Zahl ließe sich aber bis auf 1000 Menschen pro Tag ausweiten, sagte Vojtěch.
Regierung will Firmen wegen Corona-Shutdown nicht entschädigen
Die tschechische Regierung plant keine Entschädigungen für Firmen, die durch die Corona-Maßnahmen hierzulande geschädigt wurden. Falls Unternehmer Schäden geltenden machen wollten, müssten sie vor Gericht ziehen, sagte Justizministerin Marie Benešová (parteilos) im privaten TV-Sender Prima.
Die Ressortchefin verwies dabei auf die Hilfsprogramme, die das Kabinett aufgelegt hat. Man habe das Mögliche getan, um die Unternehmer zu unterstützen, so Benešová. Unter anderem erwähnte sie die Finanzierung von Kurzarbeit und die Rückstellung von Abgaben.
Tschechien im weltweiten Vergleich häufig das Ziel von Hackerangriffen
Tschechien wird im weltweiten Vergleich relativ häufig von Hackern angegriffen. Im Schnitt erleben die Firmen und Organisationen hierzulande 530 Cyberattacken in der Woche, das weltweite Mittel liegt bei 491 Angriffen. Dies geht aus Daten der Sicherheitsfirma Check Point hervor.
Der überwiegende Teil der Attacken erfolgt demnach über Webseiten, konkret zu 92 Prozent. Nur in acht Prozent der Fälle werden E-Mails genutzt. Auch wenn zuletzt tschechische Krankenhäuser den Erkenntnissen nach wohl von russischen Hackern massiv angegriffen wurden, kommen insgesamt die meisten Vorstöße (33 Prozent) aus den USA. Auf den weiteren Plätzen liegen tschechische Quellen (22 Prozent), irische (17 Prozent), niederländische (8 Prozent) und deutsche (7 Prozent).
Corona-Infizierte: Tageszuwachs in Tschechien am Samstag weiter angestiegen
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist am Samstag in Tschechien noch einmal angestiegen. Der Tageszuwachs lag bei 77 Fällen, am Freitag waren es 59 gewesen. Vor allem war der Anteil der positiven Tests an der Gesamtzahl relativ hoch, und zwar 1,55 Prozent. Ein höherer Wert wurde zuletzt am 25. April verzeichnet.
Insgesamt wurde das neuartige Virus bisher hierzulande bei 8891 Menschen nachgewiesen. 6047 Menschen sind mittlerweile von der Lungenkrankheit Covid-19 genesen, 315 Menschen starben an ihr.
Das Wetter am Montag, 25. Mai
Am Montag ist es in Tschechien meist stark bewölkt oder bedeckt. In den meisten Teilen des Landes muss mit Schauern oder zeitweiligem Regen gerechnet werden. Zum Abend hin klingen die Niederschläge ab, und örtlich reißen auch die Wolken auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 11 und 17 Grad Celsius.