Tennis: Sieg über Federer & Co. dank Triumphator Radek Stepanek
Tennis. Für nicht wenige ein Sport, den nur reichere und wohlhabende Mitbürger ausüben. Für den passiven Betrachter ein Sport, der sehr ästhetisch ist und den man sich ohne Radau auch genussvoll anschauen kann. Es sei denn, es wird ein Vergleich im Davis Cup ausgetragen, der als wichtigster Wettbewerb für Nationalmannschaften im Herren-Tennis gilt. Dann sind in der Tat zwei ganze Nationen auf den Beinen und emotional voll bei der Sache. So wie am vergangenen Wochenende, als im Abstiegsduell der Weltgruppe in Prag Gastgeber Tschechien und die Schweiz aufeinander trafen.
Stepanek selbst sah seine Leistung so: "Man kann gegen Jeden spielen und auch bestehen, wenn man drei Sätze gewinnt. Das ist mir leider nicht gelungen, aber ich bin dennoch zufrieden. Und zwar damit, dass ich nach und nach einen Rhythmus gefunden habe und die letzten beiden Sätze auch sehr gutes Tennis gespielt habe. Ich habe nun um jeden Ball gekämpft, egal ob es ein Spielball, ein Breakball oder ein Matchball für Federer war. Mich wurmt nur, dass ich es nicht geschafft habe, zum 2:2 auszugleichen und damit in den fünften Satz zu gehen. Der Hauptgrund dafür ist der, dass ich den Anfang der Partie verschlafen habe."
Tomas Berdych konnte danach sein Einzel gegen den Schweizer Stanislas Wawrinka relativ sicher mit 3:0 Sätzen gewinnen und zum Zwischenstand von 1:1 ausgleichen. Wie von vielen erwartet, sollte das Doppel am Samstag letztlich den Ausschlag über Sieg und Niederlage geben. Und hier legten Berdych und Stepanek eine bravouröse kämpferische Leistung hin, indem sie gegen Federer und Allegro einen 0:2-Satzrückstand noch in einen 3:2-Sieg ummünzten. Am Sonntag verlor zwar auch Berdych, obwohl nicht chancenlos, in drei Sätzen gegen Federer, doch Radek Stepanek wurde anschließend zum großen Triumphator der Tennisschlacht in der Prager Sazka Arena. Gegen Wawrinka verdrehte er sich im achten Spiel des dritten Satzes zwar das linke Knie, doch trotz großer Schmerzen brachte er mit einer Energieleistung auch diesen Satz erfolgreich zu Ende, um dem tschechischen Team damit den 3:2-Sieg über die Eidgenossen zu sichern. Überglücklich und voller Vorfreude auf kommende Aufgaben resümierte Teamchef Navratil nach der Begegnung:"Natürlich haben es nicht alle Leute für möglich gehalten, dass wir die Schweiz mit Federer wirklich bezwingen können. Aber ich denke, das Team hat seine Stärke gezeigt. Und wie sich die Rückkehr von Radek Stepanek dabei bezahlt gemacht hat, hat Jeder gesehen. Wir sind folglich sehr zufrieden und ich glaube nun auch fest daran, dass wir im nächsten Jahr bei einer für uns günstigen Auslosung noch viel mehr erreichen können."