Tod bei Inspektionsfahrt: Vier tschechische Soldaten sterben in Afghanistan
Am Dienstag in den frühen Morgenstunden erreichte die Nachricht Tschechien: Vier Soldaten des Landes sind bei einem Selbstmordanschlag in Afghanistan ums Leben gekommen. Die Soldaten gehörten zur internationalen Schutztruppe Isaf. Die Bombe tötete zudem zwölf Afghanen. Zu dem Anschlag bekannten sich die Taliban.
„Die tschechischen Soldaten beschützen seit vergangenem Jahr vorrangig den Stützpunkt der Amerikaner in Bagram. Das heißt, dass sie regelmäßig bis auf 15 Kilometer Entfernung vom Stützpunkt Kontrollfahrten unternehmen und für Sicherheit sorgen. Sie müssen relativ häufig Angriffe abwehren, aber bisher waren es meist Angriffe mit Kleinkaliberwaffen.“
Bei den bisherigen fünf getöteten tschechischen Soldaten hatte es sich um jeweils einzelne tragische Fälle gehandelt. Der gezielte Selbstmordanschlag ist ein Novum. Laut dpa könnte er mit einer großangelegten Offensive von Sicherheitskräften in acht Provinzen im Südosten Afghanistans zusammenhängen. Diese Offensive war am Montag gestartet worden, und dabei waren 51 Aufständische getötet und weitere 38 verletzt worden.
In Tschechien wurde der Tod der Soldaten mit Trauer aufgenommen. Der Staatspräsident und der Regierungschef drückten den Angehörigen ihr Beileid aus. Premier Bohuslav Sobotka:„Ich möchte auch die Heldenhaftigkeit der Soldaten herausstreichen, die bei der Erfüllung der Auslandsmission ums Leben gekommen sind. Sie sind bei der Verteidigung der Prinzipien von Freiheit und Demokratie gestorben, und ich verbeuge mich tief im Andenken an diese neuzeitlichen tschechischen Helden.“
Tschechische Soldaten sind bereits seit 2002 in Afghanistan eingesetzt, zuerst mit einem Feldlazarett, dann an der Seite der amerikanischen Truppen im Kampf gegen die Taliban und seit 2008 auch im Rahmen von Aufbauteams.