Touristenkarte für ganz Tschechien
Vor allem außerhalb Prags gehen die Besucherzahlen nach oben. Nun gibt es auch eine Touristenkarte für das ganze Land.
„Der freie Eintritt gilt beispielsweise für den Zoo oder das Jüdische Museum. Dazu kann man den ÖPNV frei nutzen, darunter auch den Bus vom Hauptbahnhof zum Flughafen. Ermäßigungen gibt es außerdem in bestimmten Restaurants, für Konzerte oder für Bootsfahrten auf der Moldau.“
Mittlerweile bieten rund 30 Städte und Regionen in Tschechien vergleichbare Karten an. Und bei den Besuchern werden sie immer beliebter. Der Riesengebirgsort Harrachov / Harrachsdorf zum Beispiel: Dort ist die örtliche Touristenkarte kostenlos und wurde im vergangenen Jahr rund 50.000 Mal herausgegeben.
Der neue Plan ist nun aber ein landesweites Angebot. Wie das funktionieren soll, erläutert Aleš Pangrác von CzechTourism:
„In die nationale Karte werden die regionalen und örtlichen Karten integriert sein. Man kann wählen, ob man die traditionelle Version aus Plastik will oder eine App. Im zweiten Fall werden QR-Codes generiert, die man vor Ort vorzeigt, um die angebotenen Ermäßigungen zu erhalten – zum Beispiel beim Eintritt zu Sehenswürdigkeiten oder für die Zugfahrt.“
Die App hat den Vorteil, dass sie auch noch Erläuterungen zu den Sehenswürdigkeiten enthält sowie Informationen etwa über Fahrrad-Touren oder die regionale Küche.
Mit der Karte soll der Tourismus möglichst in ganz Tschechien gefördert werden.
„Paradoxerweise planen wir für die bekanntesten Sehenswürdigkeiten die geringsten Ermäßigungen. Damit wollen wir die Besucher in nicht so bekannte Gegenden locken und die Touristen-Hotspots wie Prag, Krumau oder Kutná Hora entlasten. So bekommen wir die Menschen vielleicht nach Nebílovy. Je weiter weg von Prag, desto höher werden die Ermäßigungen liegen“, betont Aleš Pangrác.
Der Ort Nebílovy / Nebillau liegt im Übrigen zehn Kilometer südlich von Plzeň / Pilsen und beherbergt ein schönes Barockschloss.Der Verband der tschechischen Reiseveranstalter begrüßt die Entwicklung bei den Touristenkarten. Der stellvertretende Verbandsvorsitzende Jan Papež sagt aber auch:
„Hierzulande liegt dieses System an Touristenkarten noch in den Windeln. Am weitesten sind da unsere Nachbarn in Deutschland und Österreich sowie die Schweiz oder auch die stark besuchten Länder Südamerikas wie etwa Peru.“
Wenn die gesamttschechische Touristenkarte Mitte September herauskommt, wird sie zunächst kostenlos sein. Denn noch läuft sie im Versuchsmodus. Erst 2018 startet der offizielle Verkauf.