Tradition gerettet: Glashütte Květná 1794 in Südostmähren produziert weiter
Die Glashütte Květná 1794 in Strání / Strany in der Region Uherské Hradiště / Ungarisch Hradisch hat die Pleite überlebt. Noch im Dezember waren die Aussichten düster, heute läuft die handwerkliche Glasproduktion dort weiter.
In dem Betrieb in Strání im Südosten Tschechiens wird seit 1794 Glas in Handarbeit hergestellt. Mit einer 230 Jahre alten Tradition ist er damit eines der am längsten bestehenden Glasunternehmen hierzulande. Allerdings wollte die Mutterfirma, Cerva Bohemia, aufgrund der hohen Energiepreise die Produktion zum letzten Januar-Tag einstellen.
Nun hat ein neuer Eigentümer, die tschechische Industrie- und Immobilienholding AF Group, die Glashütte erworben und die Produktion dort wieder zum Leben erweckt. 56 der 82 Personen, die Ende letzten Jahres entlassen worden waren, konnten ihre Arbeit wieder aufnehmen, sagte der Geschäftsführer der Glashütte, Marek Mikláš, gegenüber der Presseagentur ČTK und dem Tschechischen Rundfunk.
Ungefähr 90 Prozent der Produkte von Květná gehen ins Ausland. Unter anderem werden Gläser für den Export nach Österreich, Deutschland und Südkorea hergestellt. Auch Krüge entstehen in Strání, die das Unternehmen demnächst über seinen E-Shop verkaufen will.
Die Glashütte Květná wurde 1794 von Fürst Alois I. von Liechtenstein gegründet. Mitte des 19. Jahrhunderts kaufte Emanuel Zahn das Unternehmen und erweiterte das ursprüngliche Portfolio von Tafelglas um die Herstellung von Trink- und Zierglas. Der Betrieb lief sowohl nach der Gründung der Tschechoslowakei 1918, als auch nach der Verstaatlichung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts weiter. Seit 1989 hat die Glashütte schon mehrmals den Besitzer gewechselt.
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