Tschechien identifiziert sich mit gemeinsamer EU-Position zur Irak-Frage
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben sich auf ihrem Sonder-Gipfeltreffen am Montag in Brüssel auf einen gemeinsamen Kurs in der Irak-Krise geeinigt. Die Tschechische Republik, die von Frankreichs Staatspräsidenten Jacques Chirac am Rande des Gipfels ebenso wie andere mittel- und osteuropäische Staaten für ihre pro-amerikanische Haltung kritisiert wurde, kann sich mit dem gefundenen Kompromiss der EU identifizieren. Silja Schultheis berichtet.
"Ich denke, wir sind übereingekommen, dass die Tschechische Republik sowohl durch ihre inhaltliche Position, d.h. den Lösungsmöglichkeiten als auch durch die Wahl von Instrumenten dieselbe Haltung vertritt wie die meisten Länder in der Europäischen Union."
Nachdem es am Montag auf dem Sondergipfel zum Kompromiss gekommen war, sah sich Telicka in dieser Äußerung nur bestätigt:
"Ich denke, dass ist praktisch Ausdruck dessen, was die Tschechische Republik bislang gesagt hat. Ich bin nicht nur froh, dass ich gesagt habe, wir zählen mit unserer Haltung zum mainstream in der Union, sondern ich freue mich auch, dass sich die Tschechische Republik heute durch die gemeinsame Position der Union angegliedert hat."Frankreichs Staatschef Jacques Chirac hingegen übte scharfe Kritik an den EU-Beitrittskandidaten aus Mittel- und Osteuropa und warf ihnen ihre pro-amerikanische Haltung vor. Polen, Ungarn, Tschechien und die baltischen Staaten hätten vorschnell und verantwortungslos gehandelt. Wer der EU beitreten wolle, sollte ein Mindestmaß an Respekt zeigen, sagte Chirac nach Angaben der spanischen Zeitung "El Mundo".