Tschechien seit acht Jahren NATO-Mitglied und Anti-ABC-Waffen-Spezialist
In der NATO hat mittlerweile eine Debatte darüber begonnen, inwieweit die Stationierung eines US-amerikanischen Raketenabwehrsystems in Tschechien und Polen zu Interessenskonflikten unter den Mitgliedsländern und somit gar zu einer Spaltung innerhalb der Allianz führen könnte. In dieser Diskussion wird beinahe vergessen, dass Tschechien, Polen und Ungarn schon vor acht Jahren, am 12. März 1999, dem Militärbündnis beigetreten sind.
"Man sagt über sie, dass sie entschlossene Profis sind. Und es ist wahr, dass unsere Soldaten bei den verschiedenen Missionen zu denjenigen gehören, die sich die besten Noten verdienen. Zu einem echten Begriff in der Allianz ist vor allem unser Know how zur Abwehr von Massenvernichtungswaffen geworden. Als aktuelle Information dazu kann ich Ihnen sagen, dass wir derzeit in Brüssel den Prozess der Zertifizierung durchlaufen, an dessen Ende in der Tschechischen Republik ein bisher einmaliges, so genanntes Exzellenz-Zentrum entstehen wird. Dieses Zentrum wird auf dem Gebiet des Schutzes vor chemischen, biologischen und atomaren Waffen einen bedeutenden Einfluss auf die gesamte Allianz haben."
Stefan Füle betont, dass die Wertschätzung der Tschechischen Armee in Brüssel auch deshalb so hoch sei, weil sie es als eine der ersten Streitkräfte des Bündnisses verstanden hat, ihre Transformation zu einer Berufsarmee mit dem parallel dazu verlaufenden Umstrukturierungsprozess innerhalb der NATO in Einklang zu bringen. In Tschechien habe man es zum Beispiel geschafft, mit der gezielten Spezialisierung auf ein ausgeklügeltes System zur Abwehr von Massenvernichtungswaffen auf einen Bereich zu setzen, der derzeit mit zu den wichtigsten im modernen Militärwesen gehört. Außerdem hat die Tschechische Armee auch Eliteeinheiten für die Bereiche der schnellen Eingreiftruppe und der Militärmedizin vorzuweisen. Dazu noch einmal Stefan Füle:"Ich denke, es ist schon so, dass unsere Armee drei Bereiche hat, in denen sie sich besonders bemüht, eine Spitzenstellung innerhalb der NATO-Verbände einzunehmen. Heutzutage kann es sich kaum noch ein Land leisten, über Streitkräfte zu verfügen, die in allen Bereichen eine Spitzenqualität aufweisen. Unsere Armee hat sich auf die drei genannten Bereiche spezialisiert, und ich denke, dass diese Auswahl die richtige war."