Tschechiens Clubfußball setzt seine Talfahrt fort
Freuen Sie sich bereits jetzt auf die Gruppenspiele in der Fußball-Champions-League oder der Europa League? Als Deutscher, Österreicher oder auch Schweizer haben Sie zumindest allen Grund dazu, denn sowohl beide Bundesligen als auch die Super League werden mehrere Vertreter am Start haben. Die Namen von tschechischen Clubs aber wird man vergeblich suchen, mit einer Ausnahme: Sparta Prag.
„Wir haben uns riesig darauf gefreut und auch eine ganze Saison dafür geackert. Doch jetzt ist innerhalb einer Woche schon alles vorbei. Wir müssen aber ganz klar zugeben: Unser Gegner war besser und ist verdientermaßen in der nächsten Runde“,
„Wenn man beim Stand von 0:0 gegen einen so starken Gegner einen solch gravierenden Fehler macht wie wir, dann hat man ein Problem. Für mich ist die Sache völlig unbegreiflich: eine harmlose Situation, die wir hätten problemlos lösen können, doch stattdessen erhalten wir eine Rote Karte.“
Vrba sprach über diese Situation: Zuerst misslang Torwart Lukáš Krbeček ein Abstoß, dann konnte Verteidiger Navrátil den allein durchlaufenden Besiktas-Spieler Hološko nur auf Kosten einer Notbremse stoppen und sah Rot. 20 Minuten später flog auch noch Mitspieler Limberský vom Platz.Aus allen Wolken fiel auch Baník Ostrava. Gegen Dnjepr Mogiljow verloren die Nordmähren nach dem 0:1 in Weißrussland auch das Rückspiel mit 1:2. In sechs Spielen errangen die drei tschechischen Teams damit lediglich einen Punkt durch das 1:1 der Pilsener im Prager Hinspiel gegen Besiktas. Zu wenig, um im europäischen Fußballorchester auch nur eine kleine Melodie zu spielen. Nach der miserablen Ausbeute ist Tschechien in der europäischen Rangliste, gemessen am unbestechlichen Erfolgskoeffizienten, auf Platz 20 abgerutscht: noch hinter Österreich und Zypern.
Einzig Landesmeister Sparta Prag konnte den totalen Einbruch verhindern. Nach zwei 1:0-Siegen über den polnischen Titelträger Lech Poznań haben sich die Hauptstädter für die Playoff-Runde zur Champions League qualifiziert. Dort treffen sie nun auf den slowakischen Meister MŠK Žilina. Am 17. oder 18. August haben die Prager zunächst Heimrecht, das Rückspiel findet eine Woche später statt.