Tschechiens Energiewirtschaft steht vor einer Weggabelung
Wie die zukünftige Energiewirtschaft der Tschechischen Republik aussehen soll, darüber gibt es innerhalb der Regierung zurzeit zwei verschiedene Ansichten. Am Donnerstag hat nämlich das Umweltministerium ein Konzept präsentiert, das sich als Konkurrenzvorschlag zu einem Energieprogramm des Ministeriums für Industrie und Handel versteht. Hören Sie mehr von Gerald Schubert:
"Ich glaube es gibt da schon einen ganz prinzipiellen Unterschied: Wir verstehen die Rolle des Staates anders. Unserer Meinung nach sollte der Staat auf einem liberalisierten, wettbewerbsorientierten Markt neue Energieanlagen weder planen noch bauen. Es gibt auch keine natürlichen Monopole. Der Staat sollte nur bestimmte Ziele und Prioritäten definieren, und den Markt so regulieren, dass die privaten Aktivitäten von Unternehmern sich auf Bereiche lenken, die für den Staat am wichtigsten sind."
Und was ist für den Staat am wichtigsten? Etwa die Senkung der Emission von Treibhausgasen, so Bursik. Oder auch die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energieträger:
"Das absolut größte Potential liegt bei uns in der Biomasse. Eine weitere Energiequelle, die hier in Betracht kommt, ist Windkraft. Es gibt bereits eine Windkarte, ausgearbeitet von der Akademie der Wissenschaften. Dort sind all jene Plätze angeführt, an denen die durchschnittliche Windgeschwindigkeit größer ist als 7 Meter pro Sekunde. Und dieses Potential ist sehr hoch."
Der dritte ausbaufähige Bereich, so Bursik, bestehe in kleinen Wasserkraftwerken. Das Umweltministerium will nun vor allem eines: Nämlich dass beide Vorschläge von der Regierung gleichzeitig und möglichst unvoreingenommen bewertet werden. Geschehen soll dies Anfang kommenden Jahres.