Tschechische Waffenschmieden stellen 2016 neuen Export-Rekord auf

Foto: Tristan Bolden, U. S. Army, Public Domain

Der Export von Waffen und militärischem Material aus Tschechien hat im vergangenen Jahr ein neues Rekordvolumen erreicht. Der Wert der ausgeführten Waren lag bei 18,2 Milliarden Kronen (ca. 700 Millionen Euro), im Jahr 2015 erreichte er den Wert von 15 Milliarden Kronen (ca. 580 Millionen Euro). Zum Export von militärischem Material wurden 2016 nicht weniger als 1180 Lizenzen ausgestellt. Das geht aus einem Pressebericht des Verbandes der Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie hervor, der dieser Tage veröffentlicht wurde. Am Montag hat darüber auch die Regierung in Prag verhandelt.

Foto: Tristan Bolden,  U. S. Army,  Public Domain
Das meiste militärische Material wurde im vergangenen Jahr in den Irak geliefert, und zwar im Wert von umgerechnet 64 Millionen Euro. Es folgen die Vereinigten Arabischen Emirate mit 54 Millionen Euro, die Slowakei mit 44 Millionen Euro und Ägypten mit 42 Millionen Euro. An Schusswaffen und Munition wurden außerhalb der EU Exporte im Wert von umgerechnet 130 Millionen Euro getätigt. Die größten Lieferungen davon gingen in die USA, nach Kanada und Thailand.

Neben dem Export des militärischen Materials genehmigte die tschechische Regierung eine Spende mit Handwaffen und Patronen für die Regierung der Vereinigten Staaten in einem Gesamtwert von umgerechnet 820.000 Euro. Diese Waffen haben die USA weitergegeben an die irakischen Militär- und Sicherheitsstreitkräfte zur Unterstützung ihres Kampfes gegen die Terrormiliz Islamischer Staat. Eine weitere Spende mit Handwaffen und Patronen im Wert von 546.000 Euro ging an die jordanische Regierung.

Foto: Archiv von Česká zbrojovka
Zum Ende des vergangenen Jahres besaßen in Tschechien 251 Firmen und zwei physische Personen eine Erlaubnis für den Außenhandel mit militärischem Material. Der von ihnen organisierte Export für tschechische Rüstungsunternehmen deckt 90 Prozent von deren Produktion ab. In anderen Ländern der Europäischen Union und der Nato liegt dieser Anteil bei 10 bis 30 Prozent der Gesamtproduktion der jeweiligen Rüstungsindustrie.