Tschechischen Zentren müssen sparen

Logo des Tschechischen Zentrums

Von Marketa Maurova.

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Die Tschechische Republik wird in der Welt durch 17 sog. Tschechische Zentren repräsentiert, die für die Präsentation des Landes, dessen Kultur und Wirtschaft verantwortlich sind. Diese werden im laufenden Jahr stark sparen müssen, die Schließung einiger von ihnen lässt sich auch nicht ausschließen. Das Außenministerium hat nämlich in diesem Jahr 60 Millionen Kronen den Zentren zur Verfügung gestellt, d.h. nur die Hälfte deren Haushaltes vom letzten Jahr. Nach der Äußerung des mit der Leitung der Verwaltung Tschechischer Zentren beauftragten Milan Sedlacek könne dieses Budget nur eine formale Existenz der Zentren ermöglichen. In einer gerade laufenden Finanzkontrolle soll daher nach weiteren Möglichkeiten gesucht werden, wie deren Aktivitäten aufrechterhalten werden können. Was dies für das Tschechische Zentrum in Berlin bedeutet und was man dort für das bevorstehende Jahr vor hat, habe ich beim Direktor des Zentrums, Jan Bondy, erfragt.

Was für Pläne hat das Tschechische Zentrum in Berlin für das Jahr 2002. Gibt es große Projekte oder besondere Veranstaltungen in ihrem Programmangebot?

"Unser Hauptthema im letzten Jahr war der Umzug. Wir sind vor einem halben Jahr in kleinere Räume umgezogen und konnten damit einige ganz wichtige Gelder sparen und diese für unsere Kulturaktivitäten nutzen. Deswegen können wir auch bei unseren Programmplanungen bleiben. D.h. wir wollen nur die größten Programme streichen und sonst bleiben wir wie üblich für unser Publikum in Berlin offen.

Sie haben gesagt, dass Sie eine gewisse Menge Geld erspart hätten, die aus dem letzten in das neue Jahr übertragen würde. Haben Sie in diesem Jahr weniger Finanzen zugesagt bekommen als im Vorjahr? Es wird davon gesprochen, dass das Ministerium für die 17 Tschechischen Zentren insgesamt 60 Millionen Kronen gebilligt hat, was eigentlich die Hälfte des Haushalts vom Vorjahr ist...

"Ja, das stimmt. Solche Gerüchte haben wir auch gehört und jetzt sieht es wirklich so aus, dass wir zu verschiedenen Sparmaßnahmen gezwungen werden. Zur Zeit läuft bei uns, wie bei allen Zentren, eine Finanzkontrolle und wir werden sehen, wie viel Geld wir für das Jahr 2002 real bekommen. Bis jetzt haben wir noch keine schriftliche Zusage. Wir wissen nicht genau, ob wir eine solche Menge Geld wie im vergangenen Jahr kriegen."

Wir haben über Ihre Projekte gesprochen, Sie haben gesagt, die größten werden gestrichen. Was für Projekte bzw. Programme planen Sie also in diesem Jahr?

"Wissen Sie was - wir wollten in diesem Jahr ein ziemlich großes Projekt mit tschechischen Jazz-Musikern machen, und zwar nicht nur kleine Bands, die wir regelmäßig vorstellen: Wir veranstalten z.B. jeden Monat die sog. Tschechische Jazz-Nacht und wollten sie ursprünglich mit größeren deutschen, tschechischen und anderen Bands ergänzen. Das können wir leider nicht, weil es finanziell nicht realisierbar ist. Wir bleiben also bei unserem kleineren Projekt, d.h. dass wir jeden Monat im Jazz-Klub "Schlot" in Berlin weitere Jazz-Musiker vorstellen."