Tschechische Zentren bereiten sich auf angespannte internationale Beziehungen vor
In ihrer neuen Strategie rechnen die Tschechischen Zentren für die kommenden vier Jahre mit mehr Spannungen in den internationalen Beziehungen.
Darum wollen die Kultureinrichtungen zu einem offenen Dialog beitragen sowie demokratische Werte mittels künstlerischen Schaffens präsentieren. Dies geht aus dem Strategiedokument hervor, das die Generaldirektorin der Tschechischen Zentren, Jitka Pánek Jurková, am Montag auf der Sitzung aller Zentrumsleiter in Prag vorgestellt hat.
Außenminister Jan Lipavský (Piraten) sagte zur Eröffnung der fünftägigen Jahresversammlung, dass die Tschechischen Zentren in der Diplomatie des Landes eine unersetzbare Rolle einnähmen. „Wir leben in keiner leichten Zeit, und umso mehr müssen wir unser Land in der Welt repräsentieren können“, so der Minister. Er betonte zudem, dass die neue Strategie auch neue Ansätze enthalte, durch die Tschechien in einer schwierigen und sich dynamisch verändernden Welt im Bereich der öffentlichen Diplomatie bestehen könne. Das Land schöpfe dabei aus seinem kulturellen Erbe, sagte Lipavský und verwies auf das Kafka-Jahr anlässlich des 100. Todestages des Schriftstellers oder das Jahr der tschechischen Musik bezogen auf den 200. Geburtstag von Bedřich Smetana.
„Es ist offensichtlich, dass wir immer öfter auf die sehr dynamischen Entwicklungen in jenen Regionen reagieren müssen, in denen wir arbeiten“, bekräftigte auch Pánek Jurková in ihrer Rede. In der heutigen Welt würden zahlreiche Beziehungen neu aufgestellt, und die Tschechischen Zentren seien bereit, die Erfahrungen, Werte und die Kultur des Landes zu teilen, so die Generaldirektorin. Sie verkündete außerdem die Eröffnung eines neuen Zentrums in Taiwan am 14. Juni.
Bisher besteht das Netzwerk aus 28 Einrichtungen weltweit. Die Tschechischen Zentren unterstehen dem Außenministerium in Prag. Die neue Strategie formuliert die Ziele für die Jahre 2024 bis 2027. Dabei regiere man auf die geopolitische Lage, die gesellschaftlichen Entwicklungen und den technologischen Fortschritt: „Es muss davon ausgegangen werden, dass die nächsten vier Jahre im Bereich der internationalen Beziehungen eine Phase der Spannungen sein werden“, heißt es in dem Dokument.
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