Im Briefkasten: Sympathiewerbung für Tschechien und seine Bewohner

Unter anderem die Umstrukturierung der Tschechischen Zentren in Deutschland wurde von einem Hörer ausführlich kommentiert. Weitere Hörer berichten etwa darüber, was sie mit Tschechien verbindet.

Es geht gleich mit unserer Quiz-Frage los:

„In Prag findet im Juli das größte Sportereignis des Jahres 2024 in Tschechien statt: das XVII. Sokol-Turnfest. In welchem Jahr wurde das Turnertreffen des Vereins Sokol zum ersten Mal abgehalten?“

Schicken Sie uns Ihre Antwort an [email protected].

Die Lösung aus dem Vormonat lautet: Sophie von Chotek. Die Frau des Habsburger Thronfolgers Franz Ferdinand stammte nämlich aus dem böhmischen Adelsgeschlecht von Chotek, beziehungsweise von Chotek und Wognin. Sie fiel zusammen mit ihrem Gatten dem Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 zum Opfer, das den Ersten Weltkrieg auslöste. Einen Sachpreis für die richtige Beantwortung unserer Quizfrage bekommt von uns unter anderem Martina Schulz aus Deutschland.


Immer wieder freuen wir uns, wenn sich ein neuer Hörer oder Leser von Radio Prag International bei uns meldet. Und wenn man seine Zufriedenheit mit unserem Angebot äußert, ist dies noch erfreulicher. Das gilt etwa für die Zuschrift von Roland Jung aus Dresden. Seit etwa zwei Jahren besuche er unsere Internetpräsenz mit zunehmender Häufigkeit und das mittlerweile sehr oft. Die Mischung aus aktuellen Meldungen und allgemeinen, insbesondere kulturellen Beiträgen gefiele ihm sehr gut, schreibt er:

„Sie bringen die Sicht auf die Welt aus der tschechischen Perspektive angenehm unaufgeregt und selbstverständlich rüber. Ihre Berichte kommen bei mir nicht als Lobhudeleien an, sondern beeindrucken durch Reflektiertheit und immer mal wieder eine Portion Selbstkritik. Das zeichnet guten Journalismus aus und ist heutzutage nicht selbstverständlich. Sie betreiben damit recht erfolgreich – zumindest bei mir, aber vermutlich nicht nur bei mir – Sympathiewerbung und Imagepflege für das Land und seine Bewohner.“

Er sei dabei zuvor Tschechien und seinen Einwohnern lange Zeit recht skeptisch gegenüber gewesen, räumt Roland Jung ein:

„Sie haben viel dazu beigetragen, dass sich das komplett gewandelt hat. Mittlerweile liebe ich es, aus meinem Wohnort Dresden in das schöne Nachbarland zu fahren und ich genieße Land und Leute sehr. Ich werde mich daran machen, die Sprache zu lernen und Ihre Kolumne ‚Tschechische Sprache‘ ist dazu eine nette kleine Motivationshilfe!“

Vielen Dank, Herr Jung! Ihre E-Mail ist eine Motivation für uns, weiterzumachen.

Tschechische Zentren in Deutschland

Uwe Tabbert aus Kahla erwähnt in seiner E-Mail unseren Artikel über den Wissenschaftler Prokop Diviš, der vor 270 Jahren eine Konstruktion baute, die später als der erste geerdete Blitzableiter der Welt galt.

„Das war mir überhaupt noch nicht zu Ohren gekommen, dass man so frühzeitig schon zum Thema Blitz experimentierte. Dies auch noch durch einen Geistlichen. Er verdient meine Achtung. Dass sie es ihm damals aus Unwissenheit zerstört haben, ist natürlich sehr schade. Selbst habe ich vor Gewitter immer großen Respekt. Man weiß ja um die Auswirkungen. Einiges weiß ich auch aus Erzählungen meiner Großeltern von ihrem Vater, Heger beim Graf Waldstein, lebend damals in Heidemühl / Břehyně, auch mal in einem Grund in der Nähe von Bösig / Bezděz. Bei Gewitter mussten alle angezogen auf der Stiege sitzen und es wurde gebetet.“

Uwe Tabbert berichtet auch über seinen Besuch in der Region, in der seine Vorfahren lebten:

„Voriges Jahr war ich mal für drei Tage mit Töchtern und Enkelkindern in Hirschberg / Doksy, der Heimat meiner Eltern und Vorfahren. Es hat uns sehr gefallen. Es ist viel Neues entstanden und alles sehr schön gemacht. Spaß hatten wir natürlich auch im und am Großteich / Mácha-See.“

Bezděz und Máchovo jezero | Foto: Katarína Brezovská,  Radio Prague International

Kai Weber aus Kirchentellinsfurt hat uns eine ausführliche Betrachtung geschickt. Anregung dazu fand er in unserem Beitrag zur neuen Struktur der Leitung der tschechischen Zentren in Deutschland:

„Die Interviewten haben sich redlich bemüht, alle Sorgen auszuräumen, und betont, dass es dadurch keine Einschränkungen der tschechischen Kulturarbeit in Deutschland geben wird. Sparzwänge sind natürlich nicht von den leitenden Kulturbeamten verursacht, sondern werden auf politischer Ebene beschlossen – und es ist dann die Aufgabe der Kulturbeamtinnen und -beamten, daraus das Beste zu machen.“

Er sei zuversichtlich, dass dies den Teams rund um Jitka Pánek Jurková und Jiří Rosenkranz gelingen werde, so Kai Weber. Dennoch hätten ihn einige Aussagen der Interviewten überrascht. Einige der Dinge, welche als Vorteile der neuen Struktur gepriesen wurden, seien in München schon lange gelebte Praxis, erinnert er sich.

„Dass Veranstaltungen in den Räumlichkeiten von Kooperationspartnern (wie Kinos und Filmfestivals, Museen, dem Gasteig-Kulturzentrum oder Räumen der Ackermann-Gemeinde) angeboten wurden, das ist schon lange üblich. Zugleich ist aber doch auch naheliegend, dass die Aufgabe eigener Räume den Handlungsspielraum einschränkt: Wenn sich früher in München für eine Ausstellung oder eine Veranstaltung eben kein Kooperationspartner finden ließ, dann konnte man sie einfach in den eigenen Räumen durchführen. Besteht zukünftig nicht die Gefahr, dass man so etwas dann einfach bleiben lassen muss?“

Die Sparzwänge seien ein Faktum, das Engagement der tschechischen Kulturarbeit in Asien sei wichtig und nachvollziehbar und die Umstrukturierung der tschechischen Kulturarbeit somit sicher alternativlos, stellt Kai Weber fest. Er fragt allerdings abschließend:

„Muss man unbedingt aus jedem Sparzwang und Problem eine mit Zuckerguss gesüßte Werbebotschaft machen? Kann man nicht auch einfach zugeben, dass diese Umstrukturierung durchaus auch zu punktuellen Verschlechterungen führen wird oder zumindest könnte?“

Soweit also zu den Tschechischen Zentren in Deutschland. Unser Hörer stellt zudem eine Frage zu einem ganz anderen Beitrag. Er hat sich Mühe gegeben und nachgerechnet:

„Sie hatten gemeldet, dass die Beteiligung an der Europawahl in der Gemeinde Čilá mit 96 Prozent am höchsten gewesen sei. Zugleich sagten Sie, die Gemeinde habe 18 Einwohnerinnen und Einwohner. Von 18 Einwohnern sind möglicherweise nicht alle wahlberechtigt, die Zahl der Wahlberechtigten liegt also womöglich noch darunter. 96 Prozent Wahlbeteiligung heißt aber doch, dass einer von 25 Wahlberechtigten nicht zur Wahl gegangen ist. Wenn einer von 18 Wahlberechtigten nicht gewählt hat, müsste die Wahlbeteiligung bei ca. 94,4 Prozent gelegen haben. Bei noch weniger Wahlberechtigten würde eine Nichtwählerin oder ein Nichtwähler für eine Beteiligung sorgen, die noch unter 94,4% läge. Ich kann mir also die Berechnung für Čilá nicht erklären.“

Sie haben gut aufgepasst und richtig gerechnet, Herr Weber. In der Gemeinde Čilá gibt es tatsächlich 25 wahlberechtigte Einwohner, von denen 24 zur Wahl gegangen sind. Der Fehler in unserer Nachricht ist uns wahrscheinlich aufgrund einer Agenturmeldung unterlaufen. In der hieß es, dass 18 der Wähler bereits am ersten der zwei Wahltage hierzulande ihre Stimme abgegeben haben. Wir möchten uns hiermit für Ihren Hinweis bedanken. Den Fehler haben wir schon korrigiert.

Fortsetzung der Reihe „Mahlzeit, Tschechien“

Martin Schlecht hört regelmäßig die Sendung „Tschechisch gesagt“: Er schreibt:

„Dabei habe ich immer akustisch Schwierigkeiten, den tschechischen Text zu verstehen. Nach meinem Gefühl wird der deutsche Text lauter gesprochen als der tschechische. Könnten Sie den deutschen Text etwas leiser einspielen als den tschechischen? Senden Sie auch explizit Formate in ‚leichtem‘ Tschechisch?“

Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Wir haben sie an unseren Techniker weitergeleitet und bemühen uns im Studio, die tschechischen Wörter etwas lauter zu sprechen. Formate in „leichtem“ Tschechisch senden wir leider nicht.

Roland Rückstuhl aus der Schweiz erwähnt die Friedenskonferenz, die im Juni auf dem Bürgerstock am Vierwaldstätter See ausgetragen wurde:

„Ich hoffe, der ganze Aufwand ist nicht für die Katz und etwas kann angestoßen werden. Man sagt ja bereits, dass wir kochen, und Saudi-Arabien essen wird. Das heißt, was in der Nachfolgekonferenz passiert, ist wichtiger, und diese wird vermutlich in Saudi-Arabien sein. Ausgerechnet Saudi-Arabien könnte dann vielleicht eine Lösung hervorbringen! Tschechien ist hoffentlich auch dabei!“

Lutz Winkler aus Schmitten im Taunus schreibt diesmal an uns:

„Auf der Suche nach einem tschechischen Restaurant in Frankfurt bin ich auf das Restaurant ‚Prager Botschaft‘ gestoßen, das aber leider Mitte Juni 2024 schließt. Ich hoffe, dass die Betreiber schnell eine neue Lokalität finden. In der Zwischenzeit hole ich mir Anregungen aus der Serie ‚Mahlzeit, Tschechien!‘, die ja auf der Webseite noch abzurufen ist. Und in der Facebook Gruppe ‚Böhmische Küche – Rezepte Kochbücher Restaurants‘ gibt es ebenfalls viele Anregungen und Rezepte. Und viele schöne Bilder, die hungrig machen.“

Da möchten wir auch auf die Fortsetzung unserer Serie „Mahlzeit, Tschechien“ hinweisen, die gerade heute gestartet ist und Sie den ganzen Sommer lang begleiten wird. Kurze Video-Beiträge, in denen leckere Speisen aus Tschechien vorgestellt werden, könnten wohl auch eine Inspiration für Sie sein, Herr Winkler.

Und damit verabschieden wir uns für heute. Schreiben Sie uns bitte weiter an Radio Prag International, deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik oder per E-Mail an [email protected].