Tschechischer Jahrhundertfußballer Josef Masopust begeht 70. Geburtstag

Josef Masopust, einer der größten tschechischen Fußballer aller Zeiten und der international anerkannteste einheimische Spieler der Nachkriegszeit, begeht am 9. Februar seinen 70. Geburtstag. Die Feierlichkeiten zum Lebensjubiläum des einzigen Tschechen, der mit dem Goldenen Ball für den besten europäischen Fußballer des Jahres geehrt wurde, dauern jedoch schon einige Tage an. Bei der Auszeichnung des Jubilars mit der silbernen Medaille der Hauptstadt Prag war Lothar Martin vor Ort. Hier sein Bericht, es liest Olaf Barth.

Josef Masopust hat in seinem Fußballerleben schon viele Schlachten geschlagen, und weil sie zumeist siegreich endeten, hat er auch den verdienten Lohn in Form Meistertiteln, Pokalgewinnen oder Ehrungen zum Fußballer des Jahres geerntet. Doch die Auszeichnung, die ihm am Donnerstag im Prager Rathaus zuteil wurde, war nicht nur Neuland für den überragenden Mittelfeldspieler der 60er Jahre, sondern auch ein Novum in der Geschichte der tschechischen Hauptstadt.

Masopust wurde durch Oberbürgermeister Jan Kasl für seine Verdienste bei der guten Repräsentation der Moldaumetropole im In- und Ausland als erster Sportler überhaupt mit dem Ehrenpreis der Hauptstadt Prag - der silbernen Medaille dekoriert. Entsprechend ergriffen dankte der Jubilar für diese Auszeichnung, die ihm jedoch mit Fug und Recht verliehen wurde. Denn die Erfolgsbilanz des 1931 im nordböhmischen Strimice bei Most/Brüx geborenen Filigrantechnikers hat viele Seiten: ganz oben steht der Vizeweltmeistertitel mit der Tschechoslowakei im Jahre 1962.

Im Finale von Santiago de Chile unterlag man Brasilien mit 1:3, wobei Masopust das Führungstor zum 1:0 gelang, im Nationaldress spielte "Pepa" 63 Mal und erzielte dabei 10 Tore, mit seinem Club Dukla Prag fuhr Masopust acht tschechoslowakische Meisterschaften und drei Pokalsiege ein. Größter Cluberfolg auf internationaler Ebene war 1967 der Einzug ins Halbfinale des EC der Landesmeister, in dem Dukla nur knapp an Celtic Glasgow scheiterte, 1962 wurde Masopust zum Fußballer Europas gekürt.

All diese Erfolge verhalfen Masopust nicht nur zu Ruhm und Ehre, sondern auch zu Anerkennung, Respekt und vielen Fußballer-Freundschaften in ganz Europa. Besonders herzlich sind seine Bande dabei zu deutschen Kickeridolen, wie er uns verriet: Kaum einer seiner einstigen Gegner und Weggefährten hat ihn vergessen, weshalb Masopust freudig und verschmitzt uns gegenüber äußerte: Auch Radio Prag schließt sich hiermit all den guten Wünschen an den großartigen Fußballer von einst und immer sympathisch gebliebenen Menschen Josef Masopust an.

Autor: Olaf Barth
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