Uefa-Cup: Einzig Slavia Prag hält die tschechische Fußballfahne hoch

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Der tschechische Fußballfan muss sich immer mehr daran gewöhnen, dass Schmalhans nun eine zeitlang Küchenmeister sein wird im Nationalsport Nummer eins neben dem Eishockey. Nach der peinlichen 2:3-Pleite der tschechischen Auswahl gegen die Türkei, die im Juni das frühzeitige Aus bei der EM-Endrunde zur Folge hatte, verlassen nun auch die tschechischen Clubs die europäische Fußballbühne, noch bevor das eigentliche Konzert begonnen hat. Am Donnerstag schieden Sparta Prag und Baník Ostrava in der ersten Runde des Uefa-Cups aus, während Liberec schon in der Qualifikation gescheitert war. Einzig Meister Slavia Prag hält nun noch die tschechischen Farben hoch.

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„Wir haben ein Tor geschossen, sind in der nächsten Runde, ich bin zufrieden.“ Auf diesen einfachen Nenner brachte Karel Jarolím, der Trainer des tschechischen Meisters Slavia Prag, am Donnerstagabend das Geschehen, das sich zuvor im nordostrumänischen Vaslui abgespielt hatte. In der Begegnung mit dem einheimischen FC hatten die Prager soeben ein 1:1 erzielt, das nach dem 0:0 vom Hinspiel in Prag dank der Auswärtstorregel zum Einzug in die nächste Runde reichte. Ein Weiterkommen, das laut Jarolím verdient ist, wenn man beide Partien zusammenzählt. Man habe es sich allerdings unnötig schwer gemacht, weil man beim Prager Duell ganz einfach zu viele Chancen ausgelassen habe, ergänzte der 52-jährige Fußballlehrer.

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Noch schwerer war die Aufgabe für Baník Ostrava. Im Rückspiel bei Spartak Moskau mussten die Nordmähren das 0:1 aus der Partie in Ostrau wettmachen, das durch ein unglückliches Eigentor von Abwehrspieler René Bolf zustande kam. Auch in Moskau lag Baník schon nach vier Minuten mit 0:1 zurück, doch nach gut einer Viertelstunde wandte sich das Blatt:

„So ab der 20., 25. Minute haben wir die Zügel des Spiels in unsere Hände genommen und ab diesem Zeitpunkt waren wir das eindeutig bessere Team“,

sagte Baník-Trainer Karel Večeřa nach der Begegnung, die 1:1 endete. In der Tat, nach dem Ausgleich durch Otepka in der 33. Minute trafen die Ostrauer noch dreimal die Latte, davon zweimal in den Schlussminuten durch Marek und Svěrkoš. Ein zweites Tor, das durchaus verdient war, und die Blau-Weißen stünden jetzt in der zweiten Runde. So aber resümierte Večeřa:

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„Diese Niederlage tut schrecklich weh. Sie ist ärgerlich, da wir uns das Weiterkommen verdient hätten. Aber leider haben wir nur ein Tor geschossen, die Chancen zu weiteren Toren waren durchaus vorhanden.“

Vítězslav Lavička  (links) und Jozef Chovanec  (Foto: ČTK)
Das Toreschießen war zuletzt auch das Problem von Sparta Prag. Vor dem Rückspiel gegen Dinamo Zagreb hatten die Hauptstädter in fünf Pflichtspielen mehr als sechs Stunden lang keinen Treffer mehr erzielt. Gegen die Kroaten trafen sie nun gleich dreimal, Sparta-Trainer Vítezslav Lavička konnte dennoch nicht zufrieden sein:

„Nach längerer Zeit ist es uns gelungen, unser Pech im Abschluss zu überwinden, aber für den Gesamterfolg hätte unser Defensivspiel gegen einen solch guten Gegner wie Dinamo Zagreb fehlerlos sein müssen. Das war es aber nicht.“

Wie gewonnen, so zerronnen, denn den drei Toren von Sparta stellte Dinamo drei eigene Tore entgegen, wodurch die Kroaten dank der Auswärtstorregel in die zweite Runde einzogen. Verdient, wie auch Lavička einräumte:

„Man muss sportlich anerkennen, dass der Gegner etwas besser war als wir.“

Autor: Lothar Martin
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