„Verein für das alte Prag“ feiert 125-jähriges Bestehen

Der „Verein für das alte Prag“ (Klub Za starou Prahu) ist eine der wichtigsten Institutionen, die sich in der tschechischen Hauptstadt um den Erhalt des Kulturerbes kümmert. Er wurde am 28. Januar 1900 gegründet. Während der sogenannten Assanierung, als das Zentrum Prags modernisiert wurde, wandte sich der Verein gegen den Abriss architektonischer Kleinode.

Foto: Juan Pablo Bertazza,  Radio Prague International

An der Spitze des Klub Za starou Prahu standen und stehen bedeutende Persönlichkeiten der Prager Intelligenz – Architekten, Künstler und Historiker. 125 Jahre lang setzt sich der Verein schon dafür ein, dass historische Baudenkmäler erhalten bleiben.

Zu den größten Streitfällen, in die sich die Institution eingemischt hat, gehören etwa der Erhalt der historischen Bauten auf der Nordseite des Altstädter Rings, der Schutz des Moldauufers Podskalské nábřeží sowie der Einsatz für den Bau der Metro anstatt unterirdischer Straßenbahnlinien, weil Letztere einige Baudenkmäler bedroht hätten. Zudem protestierte der Verein gegen den Abriss des brutalistischen Transgas-Hauses neben dem Hauptsitz des Tschechischen Rundfunks.

Transgas-Gebäude | Foto: Tomáš Vodňanský,  Tschechischer Rundfunk

Eisenbahnbrücke am Vyšehrad

Aktuell engagiert sich der Klub Za starou Prahu in der Diskussion über die Bauvorhaben rund um den Masaryk-Bahnhof in der Pager Neustadt. Vor allem wendet er sich gegen die Aufstockung des „Masaryk Centre“ auf zehn Stockwerke. Zudem plädiert der Verein dafür, die historische Eisenbahnbrücke am Vyšehrad in ihrer Form zu erhalten und lehnt eine Umgestaltung dieses Technikdenkmals ab.

Heute hat der „Verein für das alte Prag“ über eintausend Mitglieder, gibt eine eigene Zeitschrift heraus und veranstaltet Vorträge und Diskussionsrunden zu geschichtlichen, architektonischen und städtebaulichen Themen.

Historische Eisenbahnbrücke am Vyšehrad | Foto: Zuzana Jarolímková,  iROZHLAS.cz
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