Volle Weinkeller in Südmähren gefährden diesjährige Ernte

Weinkeller (Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks)

Die Weinbauern Südmährens klagen über zu volle Keller. Die einschränkenden Maßnahmen während der Coronakrise haben den Verkauf ihrer Produkte fast zum Stillstand gebracht.

Weinkeller  (Foto: Ondřej Vaňura,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)

In diesem Jahr sind außerdem schon mehr als 300 öffentliche Veranstaltungen abgesagt worden, die dem Wein gewidmet sind oder zumindest seinen Verkauf fördern.

Die nicht verbrauchten Vorräte könnten den Winzern sogar die diesjährige Ernte erschweren. In den gefüllten Kellern wird Platz für den neuen Jahrgang fehlen. Dabei hängen die Reben dank der günstigen Wetterlage dieses Sommers voll.

„Man könnte sagen, dass dieses Jahr für alle zum Wendepunkt wird“, sagt der stellvertretende Vorsitzende des tschechischen Winzerverbandes Jiří Maděříč gegenüber dem Inlandssender des Tschechischen Rundfunks. Ihm zufolge werden einige seiner Kollegen ganz auf die Ernte verzichten, da sie für die neuen Flaschen keinen Lagerplatz haben. Andere stornieren bereits die Annahme von Trauben, weil sie keine Kapazitäten für ihre Verarbeitung haben.

David Šťastný  (Foto: Archiv des Weinguts Château Valtice)

Eine Hoffnung setzen die Winzer auf den Weintourismus. Der erfreut sich gerade in Südmähren großer Beliebtheit. „Der Tourismus in den Weingebieten hat wieder in sein normales Niveau erreicht“, bestätigt David Šťastný, Chef des Weinguts Château Valtice. „Wenn den Leuten abends der Wein ausgeht, können sie sich darauf verlassen, dass bei uns geöffnet ist. Sie füllen ihre Vorräte auf und fahren weiter.“

Dabei können sie von der Qualität des Traubensaftes überzeugt sein. Einer der ersten Weinwettbewerbe, die nach der Coronakrise wieder stattfinden konnten, war Vinagora in Ungarn. Dort holten südmährische Winzer gleich drei goldene und drei silberne Medaillen.