Wasserwirtschaft: weniger Geld fließt ins Ausland
Ausländische Wasserwirtschaftsbetriebe haben 2017 weniger Geld in ihre Heimatländer überwiesen. Dennoch bleibt das Geschäft in Tschechien lohnend.
Den größten Einbruch erlebte der französische Konzern Veolia, der im vergangenen Jahr 201 Millionen Kronen (7,8 Millionen Euro) an Dividenden an die Pariser Zentrale schickte. 2016 waren es noch satte 750 Millionen Kronen (29,2 Millionen Euro). Spitzenreiter bei der Zahlung von Dividenden ins Ausland waren weiterhin die spanische Aqualia Czech mit 283 Millionen Kronen (11 Millionen Euro) und die österreichische Energie AG Bohemia mit knapp 140 Millionen Kronen (5,5 Millionen Euro).
Der Einbruch liegt vor allem daran, da sich immer mehr tschechische Kommunen ihre Wassernetze von den ausländischen Konzernen zurückholen. Ab den 1990er Jahren wurden diese größtenteils privatisiert, was sich aber oft als problematisch herausstellte. Investitionen blieben teils aus, das Wasser wurde vielerorts aber empfindlich teurer.Durch nicht verlängerte Verträge oder Rückkäufe sind mittlerweile wieder 80 Prozent der tschechischen Wasser-Infrastruktur in den Händen der Kommunen. Ausländische Konzerne bleiben aber dennoch weiterhin auf dem Markt hierzulande erhalten. Denn die Kommunen vermieten ihre Leitungen und Wasserwerke auch jetzt an Veolia, Aqualia und weitere, das betrifft rund drei Viertel der Systeme.