Weniger Tschechen als vor zehn Jahren
Die ersten vorläufigen Ergebnisse der viel umstrittenen Volkszählung vom März dieses Jahres stehen fest: In Tschechien leben um die zehn Tausend Menschen weniger als vor zehn Jahren. Die größte Veränderung hat das Tschechische Statistische Amt bei dem Religionsbekenntnis festgestellt. Mehr in dem folgenden Bericht von Dagmar Keberlova.
Die größte Überraschung der Volkszählung mit dem Stichtag 1. März 2001: Immer mehr Menschen halten sich für Atheisten. Eine Senkung der Gläubigenzahl um mehr als eine Million sei wirklich erheblich, sagte die Verantwortliche des Tschechischen statistischen Amt. Während vor zehn Jahren knappe 40 Prozent aller Tschechen auf dem Formular den Punkt "ohne Bekenntnis" angekreuzt hatten, waren es dieses Jahr bereits 58 Prozent. Zur größten Senkung kam es bei der römisch-katholischen Kirche, zu der sich heute ca. 1,3 Millionen Menschen weniger bekennen als bei der letzten Volkszählung.
Zwei weitere Zahlen werden bei den am Dienstag bekannt gegebenen vorläufigen Angaben hervorgehoben. Auch wenn die Zahl der Ausländer in Tschechien ständig wächst und seit 1991 um das Fünffache angestiegen ist, leben in Tschechien insgesamt um zehn Tausend Menschen weniger als bei der letzten Volkszählung. Die Population wird älter, so bewertete dieses Ergebnis Marie Bohata, die Direktorin des Tschechischen Statistischen Amtes.
Aus den Statistiken geht ebenfalls hervor, dass sich die Einwohner Tschechiens mehr denn je zur tschechischen Nationalität bekennen. 90 Prozent äußerten sich auf dem Formular dementsprechend. Die mährische, schlesische und Roma Nationalität hingegen sind seit der letzten Volksrechnung deutlich zurückgegangen.