Wenn Jazz mit Folk und Stravinsky tanzt – die Combo FH
Alternative Rockmusik zu spielen war in den 70er Jahren in der Tschechoslowakei fast unmöglich. Das kommunistische Regime akzeptierte fast nur den Mainstream. So blieb allein der Jazz als Bereich für musikalische Experimente. Jazz wurde damit aber zu einem weiten Begriff, wie bei der Combo FH aus Prag - ein kleines musikalisches Porträt.
Combo FH, das ist die Combo Franty Hromady. Doch wer ist dieser Franta Hromada? Unter den Musikern sucht man ihn vergebens. Bandleader jedenfalls war der Keyboarder Daniel Fikejz. Er war damals Fan von Frank Zappa, was so einige musikalische Besonderheiten erklärt.
1974 sammelte Daniel Fikejz einige Musiker um sich, eigentlich nur für einen einzigen Auftritt in Prag. Doch das Publikum war begeistert und so entstand die Combo FH. 1976 brachte das Sextett seine erste Single heraus, es dauerte aber noch weitere vier Jahre bis zum Debüt-Album „Věci“. Dieses Album übernahm sogar die amerikanische Plattenfirma CBS für den westlichen Markt unter dem Titel „Things“.Anfang der 80er Jahre fällt die Band jedoch auseinander, der weitere Weg der meisten Musiker verliert sich. Fikejz selbst wirbt andere Musiker an. 1985 erscheint unter dem Namen Combo FH ein zweites und letztes reguläres Album. Das allerdings klingt ganz anders als der Erstling: elektronische Drums, Synthesizer – 80er-Jahre-Pop. Die Fans wenden sich ab und kurz darauf löst Fikejz die Band auf. Um die Wendezeit herum zieht sich Fikejz dann aus dem Popmusik-Geschäft zurück. Seitdem komponiert er fast nur noch für Film und Theater.