Wird ein Fonds zur Finanzierung der Kirchen errichtet?
Kirchen in der Tschechischen Republik sollen künftig aus dem Ertrag eines neu eingerichteten Fonds finanziert werden. In diesen Fonds soll das staatliche Eigentum übertragen werden, dessen Rückgabe die Kirchen beanspruchen. Darüber informierte am Donnerstag Kulturminister Pavel Dostal. Nach Worten des Sprechers der Tschechischen Bischofskonferenz Daniel Herman entspricht der Gedanke, einen Kirchenfonds zu errichten, den bisherigen Verhandlungen, die die Vertreter der einzelnen Kirchen mit dem Staat bislang geführt haben. Die katholische Kirche bezifferte den Wert ihres Eigentums, das während des kommunistischen Regimes geraubt und bisher nicht zurückgegeben wurde, auf 112 Milliarden Kronen. Der Ertrag von diesem Eigentum könnte ungefähr zweimal höher sein, als der jetzige staatliche Zuschuss, meinte Herman. Dieser Zuschuss im Wert von ca. 630 Mio. Kronen jährlich wird den Kirchen für den Betrieb und für Entlohnungen aus dem Budget des Kulturministeriums gewährt.
Nach Meinung von Daniel Herman wird auch weiterhin mit staatlicher Mitbeteiligung an der Finanzierung von Schul- und Gesundheitseinrichtungen der Kirchen gerechnet sowie mit einer gemeinsamen faktischen sowie finanziellen Verantwortung des Staates, der Gemeinden und Kirchen für das Kulturerbe. Die innere Verschuldung der nicht renovierten unter Denkmalschutz stehenden kirchlichen Objekte wird - wie Herman erklärte - auf 40 Milliarden Kronen beziffert.