Wirtschafts-Wochenrückblick: 12. bis 18. November

Foto: Archiv Radio Prag

Bei den Wirtschaftsthemen der vergangenen Woche standen die Fahrzeugindustrie und die Produktion von Musikinstrumenten im Brennpunkt. Die Informationen dazu sind im aktuellen WirtschaftsCzech zusammengefasst, es sind Meldungen vom 12. bis 18. November 2014.

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Aufgrund des Feiertags am Montag stand die Wirtschaft in der vergangenen Woche etwas weniger im Blickpunkt als sonst. Daher haben wir diesmal auch nur drei Meldungen für Sie zusammengefasst.

Die Autoproduktion in Tschechien ist im Aufwind. Im Vergleich zum Vorjahr stieg sie bis Ende Oktober um fast 12 Prozent. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres wurden insgesamt 1 Million 47.000 Autos hergestellt. Dies teilte der Verband der Automobilindustrie mit. Verbandschef Antonín Šípek rechnet in diesem Jahr mit einer Rekordproduktion von rund 1,2 Millionen Autos.

Die meisten Autos produzierte bislang der Hersteller Škoda. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Produktion um 20 Prozent auf über 623.000 Pkw. Der südkoreanische Hersteller Hyundai erhöhte die Produktion in seinem Werk im mährischen Nošovice um zwei Prozent auf mehr als 260.000 Fahrzeuge. Auch die TPCA-Gruppe (Toyota Peugeot Citroën Automobile) in Kolín verzeichnete einen Produktionsanstieg, und zwar um 2,5 Prozent auf knapp 163.000 Autos.


Der tschechische Lkw-Hersteller Tatra hat mit Partnern in China eine Vereinbarung über eine Zusammenarbeit geschlossen. Das Unternehmen aus Kopřivnice stellt gegenwärtig neue Arbeitnehmer ein und wird demnächst rund 500 Millionen Kronen (ca. 18 Millionen Euro) investieren.

In den vergangenen Jahren hatte die Lkw-Firma noch große Verluste gemacht. Wegen der hohen Schulden ist sie voriges Jahr versteigert worden. Sie wurde vom tschechischen Unternehmen Tatra Trucks gekauft. Seitdem geht es aufwärts. Im vergangenen Jahr hat Tatra bereits wieder einen Umsatz von umgerechnet 94 Millionen Euro gemacht und dabei 763 komplette Fahrzeuge produziert. In diesem Jahr wird die Firma rund 840 Lastautos verkaufen, sagte Tatra-Generaldirektor Petr Karásek vor kurzem. Das sind zirka 15 Prozent mehr als im Jahresplan vorgesehen.

Unter den neuen Besitzern war die Zahl der Arbeitnehmer bei Tatra zunächst von 1080 auf 840 Leute zurückgegangen. Das Unternehmen stellt inzwischen aber neue Arbeiter ein. Schmerzlich vermisst werden indes qualifizierte Facharbeiter wie Konstrukteure, Techniker und andere Personen mit speziellen Fähigkeiten. Die Firma bemüht sich daher um eine enge Zusammenarbeit mit den regionalen Schulen. Neben China ist es Tatra bereits gelungen, auch auf dem mexikanischen Markt Fuß zu fassen.


Die tschechische Firma Amati ist ein weltweit bekannter Hersteller von Blasinstrumenten. Vor der Wende von 1989 wurden im Betrieb Amati Kraslice allerdings überwiegend Instrumente hergestellt, die für hiesige Musikschulen bestimmt waren. Mittlerweile aber hat sich die Firma mit ihren Produkten auf den anspruchsvollsten Märkten der Welt durchgesetzt.

1990 wurde der Staatsbetrieb Amati mit Sitz im westböhmischen Kraslice / Graslitz privatisiert. Das Unternehmen, das seit 1993 als GmbH Amati - Denak geführt wird, musste sich fortan gegen die Konkurrenz westlicher Hersteller und den Billigproduzenten aus China durchsetzen. Im Jahr 2007 beschloss die Firma schließlich, das Hauptaugenmerk nicht mehr auf billige Instrumente für Musikschulen, sondern auf Instrumente für professionelle Musiker zu legen. Länder, die heute Amati-Produkte importieren, haben oft spezielle Ansprüche an die Instrumente. In Spanien sind beispielsweise versilberte Blasinstrumente gefragt, in Mexiko werden zweierlei Stimmungen verlangt.

95 Prozent der Produktion von Amati werden exportiert, hauptsächlich nach Deutschland, Japan, in den Nahen Osten und in die USA. In den letzten Jahren werden indes auch wieder vermehrt Instrumente in Tschechien verkauft. Der Jahresumsatz der Firma betrug im vergangenen Jahr umgerechnet 4,8 Millionen Euro. In diesem Jahr könnte die Zahl um 740.000 Euro höher liegen.