Wirtschafts-Wochenrückblick: 18. bis 24. Juni

Foto: Filip Jandourek, Archiv des Tschechischen Rundfunks

Im Wochenüberblick über das Wirtschaftsgeschehen geht es unter anderem um die neuesten Auslandsinvestitionen in Tschechien, Korrekturen des Liniennetzes bei der Fluggesellschaft ČSA sowie das steigende Vertrauen in die tschechische Wirtschaft.

Foto: Archiv Radio Prag
Das Interesse von ausländischen Investoren am Standort Tschechien nimmt zu. Laut Informationen der Wirtschaftsförderungsagentur CzechInvest sind im laufenden Jahr 2014 bereits über 100 Anfragen nach Subventionen eingegangen, dass sind so viele Interessenten, wie im gesamten Jahr 2013. Eine der größten Auslandsinvestitionen in Tschechien hat gerade erst grünes Licht bekommen: Der koreanische Reifenhersteller Nexen wird etwa 23 Milliarden Kronen (850 Millionen Euro) im Kreis Ústí nad Labem / Aussig zu investieren. Ein weiteres Großunternehmen hat bei CzechInvest angekündigt, seine Anlagen in Tschechien auszubauen. Der dänische Lego-Konzern will seine Fabrik in Kladno erweitern und dort 600 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.


Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Die Fluggesellschaft České aerolinie (ČSA) nahm weitere Korrekturen ihres Liniennetzes vor. Nach 66-jährigem Betrieb stellte sie die Direktflugverbindung Prag-Berlin ein. Am vergangenen Freitag flog zum letzten Mal eine ČSA-Maschine zwischen beiden Städten. Auf der anderen Seite verstärkt die tschechische Fluggesellschaft ihre Flüge nach Kroatien und Ungarn. Als Grund für die Abschaffung der Flugverbindung von Prag nach Berlin nennt die Firma das mangelnde Interesse der Reisenden. Es sinke seit Jahren kontinuierlich. AufKurzstrecken bevorzugten die Reisenden Bus- oder Zugverbindungen vor einem Flug, heißt es. Die Fahrkarten für den Landverkehr kosten einige hundert Kronen, für ein Flugticket muss man dagegen mehrere Tausend Kronen zahlen.


Foto: Kristýna Maková,  Radio Prague International
Die tschechische Hauptstadt Prag gehört für Touristen zu den preiswertesten Metropolen der Welt. Laut einer vom Reiseportal TripAdvisor vorgenommenen Bewertung von 48 internationalen Großstädten liegt Prag an neunter Stelle auf der unteren Preisskala. Es stellte sich heraus, dass die preiswertesten Destinationen in Asien und in Afrika liegen, jene in Europa aber im Schnitt am teuersten seien. Diesem Trend entgegen stünden lediglich die Hauptstädte Bulgariens, Tschechiens und Ungarns. Daher dürften Sofia, Prag und Budapest ein ideales Reiseziel für westeuropäische Touristen sein, die von zu Hause aus eine billigere Metropole mit nicht allzu großer Entfernung besuchen wollten, heißt es in der Einschätzung. In der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi zahlen Reisende für das Paket der erwähnten Dienstleistungen rund 91 Dollar, in Prag müssen sie dafür zirka 119 Dollar auf den Tisch legen. Die Tschechische Republik wurde im vergangenen Jahr von 7,3 Millionen ausländischen Touristen besucht. Das ist ein neues Rekordergebnis und um zwei Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahr. 2013 haben in Tschechien um 1,6 Prozent mehr Touristen übernachtet als im Jahr 2012, insgesamt wurden 13,9 Millionen Reisegäste registriert.


Foto: gubgib,  FreeDigitalPhotos.net
Das Vertrauen in die tschechische Wirtschaft ist nach zwei Monaten erstmals wieder gestiegen. Im Juni äußerten sich sowohl die Unternehmer als auch die Verbraucher positiver als noch im Mai und April. Deswegen wurde auf dem Gesamtindex ein Anstieg um 1,2 Punkte registriert. Dies gab das Statistikamt am Dienstag bekannt. Es stieg die Zuversicht vor allem in den Bereichen „Dienstleistungen“ und „Handel“ – auch im Bauwesen gab es zwar etwas mehr Vertrauen als noch zuletzt, doch weiterhin liegt in dieser Branche der Indikator-Wert weit im Minus-Bereich. Insgesamt lagen aber sowohl bei Verbrauchern als auch bei Unternehmern die Werte in allen Branchen und Bereichen besser als noch im Juni vergangenen Jahres. Diese Entwicklung lasse sich ausschließlich positiv bewerten, sagte der Chefökonom der ČSOB-Bank, Petr Dufek, gegenüber der Presseagentur ČTK. Damit zeige sich, dass frühere Befürchtungen eines Rückgangs an Investitionen und des Verbrauchs nicht vollständig angebracht gewesen seien. Laut Dufek unterstützen auch die reellen Wirtschaftsergebnisse den Eindruck, dass die Firmen wieder mehr Bereitschaften zeigten zu investieren und die Verbraucher ausgabefreudiger seien.