Wirtschafts-Wochenrückblick: 18. bis 24. März

Foto: Barbora Němcová

In der vergangenen Woche wurden wieder neue interessante Fakten aus der tschechische Wirtschaft publik, unter anderem zur gestiegenen Produktion von Bohemia Sekt und zur verbesserten Zahlungsmoral im Land. Die ausführlichen Informationen zu diesen und weiteren Themen sind im aktuellen WirtschaftsCzech zusammengefasst, es sind Meldungen vom 18. bis 24. März 2015.

Foto: Barbora Němcová,  Radio Prague International
Die Zahlungsmoral tschechischer Firmen hat sich in den letzten zwei Jahren verbessert, als problematisch werden jedoch weiterhin sechs Prozent der Unternehmen eingestuft. Dies geht aus dem Index der Kreditversicherungsanstalt Kupeg hervor, der am vergangenen Donnerstag veröffentlicht wurde. Die Firma ist in Tschechien Marktführer im Bereich der Lieferantenkredite. Im Vergleich mit 2007 – dem letzten Jahr vor der Finanzkrise – ist die Zahlungsmoral indes um 30 Prozent schlechter.

Im Verlauf des vergangenen Jahres blieben nach der Studie Forderungen im Gesamtumfang von umgerechnet 27,4 Millionen Euro offen. 2013 wurden insgesamt Außenstände von 36,5 Millionen Euro gemeldet, womit eine Verbesserung um ein Viertel verzeichnet werden konnte. Gegen etwa zehn Prozent aller säumigen Auftraggeber läge ein Betrugsverdacht vor, hieß es.


Der Flugzeughersteller Czech Sport Aircraft aus Kunovice bei Uherské Hradiště / Ungarisch Hradisch meldet den bisher größten Auftrag aus den USA. Ein amerikanischer Importeur bestätigte den Kauf von 16 Kleinflugzeugen der Marke SportCruiser. Der Gesamtpreis der Bestellung liegt bei 60 Millionen Kronen (2,2 Millionen Euro).

Die Maschine SportCruiser wird in den USA seit 2006 verkauft und gehört zu den erfolgreichsten leichten Sportflugzeugen in Übersee. In den USA wurden schon rund 200 dieser Maschinen abgesetzt, im vergangenen Jahr wurden fast zwanzig Flugzeuge verkauft. Dank seiner niedrigen Betriebskosten und guten Flugeigenschaften kommt es weltweit in der Pilotenausbildung zum Einsatz. In den USA nutzen etwa 20 Schulen diese Maschine. Aber auch auf anderen Märkten ist die Firma Czech Sport Aircraft erfolgreich. Bestellungen für das Modell PS-28 Cruiser kamen in diesem Jahr bereits aus Frankreich, Großbritannien und Polen.


Die tschechische Internet-Versandfirma Zásilkovna.cz wird ihr Netz an Paket-Ausgabestellen auf weitere mitteleuropäische Länder ausweiten. Zu anderen ausländischen Versandfirmen liefert sie bereits Pakete. Nun aber öffnet sie kurz nach der ersten Filiale in Polen auch ihre erste Zweigstelle in Ungarn. Sie wird in der Hauptstadt Budapest errichtet, doch schon bald darauf sollen weitere Filialen in ganz Ungarn entstehen. In der zweiten Jahreshälfte plant die Firma zudem das betriebsinterne Verteilernetz auch auf Rumänien und Slowenien auszuweiten.

Das Hauptanliegen der Erweiterung des Verteilernetzes von Zásilkovna.cz im Ausland sei der Export von Produkten tschechischer Online-Shops, sagt Firmengründerin Simona Kijonková. Dabei helfe ihr Unternehmen den Online-Shops ebenso ins Ausland zu expandieren. Zásilkovna.cz ist seit fünf Jahren auf dem Markt.


Der Betrieb von Mikrobrauereien boomt in Tschechien. Im vergangenen Jahr stieg ihre Zahl um rund 25 Prozent. Noch stärker wuchs die Gesamtproduktion der 280 Mikrobrauereien – und zwar um 30 Prozent.

In Tschechien gibt es zwar sechs Mal mehr Mikrobrauereien als große Brauereien, dennoch wird nur etwa ein Prozent der hiesigen Bierproduktion in den Kleinbetrieben gebraut. Die kleinen Restaurant-Brauereien können beim Preis nicht mit den großen Bierproduzenten konkurrieren. Im Durchschnitt kostet das Bier von Mikrobrauereien 10 bis 50 Prozent mehr als das der Großproduzenten. Darum bemühen sich die kleinen Bierbrauer, die Kunden mit anderen Biersorten als dem hierzulande typischen hellen Lagerbier zu locken. Dank der Kleinproduktion können sie öfter experimentieren und spezielle Biersorten mit etwas ausgefallenem Geschmack anbieten.


Bohemia Sekt hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz gesteigert. Der größte tschechische Sekt- und Schaumweinproduzent legte um sechs Prozent zu und erreichte ein Umsatzergebnis von 1,6 Milliarden Kronen (58 Millionen Euro).

Mit diesem Ergebnis konnte die Firmengruppe ihre Wachstumsgeschwindigkeit leicht steigern. 2012 und 2013 war der Umsatz bei Bohemia Sekt um 5,3 Prozent gestiegen. Dies gab Unternehmensleiter Ondřej Beránek am Dienstag am Firmensitz in Starý Plzenec / Altpilsen bekannt.

Im vergangenen Jahr hat Bohemia Sekt insgesamt 26 Millionen Flaschen Sekt, Wein und Branntwein verkauft, das waren acht Prozent mehr als 2013. Den größten Marktanteil hatte traditionell Schaumwein der Hausmarke Bohemia Sekt, sagte Beránek.