Wirtschafts-Wochenrückblick: 26. Februar bis 4. März

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Weiterhin veröffentlichen tschechische Unternehmen und Branchen ihre Bilanzen für das vergangene Jahr. Im Wochenüberblick über das Wirtschaftsgeschehen für 26. Februar bis 4. März geht es daher diesmal unter anderem um die Sparten Mobilfunk, Bau und Gütertransport.

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Verluste notierte der Festnetz- und Mobilfunkanbieter Telefónica O2 im vergangenen Jahr in Tschechien. Das Betriebsergebnis sank um 6,5 Prozent und lag bei 47,4 Milliarden Kronen (1,9 Milliarden Euro). Unter dem Strich verdiente die größte Telekommunikationsfirma auf dem tschechischen Markt 5,7 Milliarden Kronen (228 Millionen Euro). Dies war ein Gewinnrückgang um 16 Prozent, wie das Unternehmen am Mittwoch in einer Pressemitteilung bekannt gab. Gleichzeitig gelang es der Firma, in der Mobilfunksparte 132.000 neue Kunden zu gewinnen. Die Gesamtzahl lag bei 5,1 Millionen O2-Handynutzern in Tschechien.


Foto: Kristýna Maková
Ebenso wenig Positives vermeldet die Baubranche des Landes, sie wird trotz des Aufwärtstrends bei anderen Bereichen auch in diesem Jahr noch schrumpfen. Die Direktoren führender tschechischer Bauunternehmen rechnen mit einem Rückgang der durchschnittlichen Jahresbauleistung um weitere 0,6 Prozent. Ihrer Meinung nach werde sich die Trendwende zum Wachstum erst im nächsten Jahr vollziehen – für 2015 rechnen sie mit 1,8 Prozent Wachstum. Das geht aus der Analyse des tschechischen Bauwesens für das erste Quartal 2014 hervor, die am Donnerstag durch die Agenturen CEEC Research und KPMGČR veröffentlicht wurde.


Foto: Europäische Kommission
Ganz anders die Stimmung bei den Gütertransporten der Tschechischen Bahnen: ČD Cargo schreibt wieder schwarze Zahlen. Die gesamte Gruppe der Tschechischen Bahnen bleibt aber weiterhin im Minus. Nach zwei Jahren Verlusten konnte ČD Cargo 2013 erstmals wieder einen Überschuss in Höhe mehrerer hundert Millionen Kronen einfahren, erklärte der neue Chef des Unternehmens, Daniel Kurucz, bei einer Pressekonferenz. Auch für das laufende Jahr 2014 rechne er mit Gewinnen, so Kurucz weiter. Für die gesamte Unternehmensgruppe der Tschechischen Bahnen rechnet er für 2013 indes mit Verlusten von etwas unter einer halben Milliarde Kronen (18,5 Millionen Euro) rechne. Bereits 2012 hatten die Tschechischen Bahnen 537 Millionen Kronen (19,8 Millionen Euro) Verlust eingefahren. Verantwortlich für die schlechten Zahlen sei die hohe Verschuldung des Unternehmens.


Petr Kellner  (Foto: Archiv PPF)
Schlechte Zahlen kennt er hingegen wohl nicht: Der Geschäftsmann Petr Kellner ist der reichste Tscheche. Gleich nach Kellner in der Rangliste der reichsten Tschechen folgt der amtierende Finanzminister des Landes, der Unternehmer Andrej Babiš. Das geht aus dem neuesten Ranking der Dollar-Milliardäre hervor, die das amerikanische „Forbes Magazine“ am Montag veröffentlicht hat. Den Spitzenplatz unter den reichsten Menschen unseres Planeten hat sich der Gründer der amerikanischen Software-Firma Microsoft, Bill Gates, zurückerobert. Das Vermögen des 58-jährigen Unternehmers aus Seattle wird laut Forbes auf 76 Milliarden US-Dollar geschätzt.


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Die tschechische Metallgewerkschaft Kovo und der Verband der Personalagenturen haben eine Zusammenarbeit vereinbart im Kampf gegen Schwarzarbeit. Dazu schlossen beide Interessensverbände am Dienstag in Prag einen Rahmenvertrag. In dem Vertrag verpflichten sich die dem Verband der Personalagenturen angeschlossenen Zeitarbeitsfirmen, Mindeststandards einzuhalten. Laut der Metallgewerkschaft handelt es sich um eine bahnbrechende Vereinbarung in Tschechien. Wie der Kovo-Vorsitzende Josef Středula bei der Pressekonferenz beider Interessensverbände sagte, hätten einige Zeitarbeitsfirmen in Tschechien ausländischen Beschäftigten zum Beispiel die Pässe abgenommen, sie erpresst und zu „modernen Sklaven“ gemacht. Gegen diese „schwarzen Schafe“ der Branche wolle man nun gemeinsam angehen, so Středula.

Autor: Till Janzer
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