Wirtschafts-Wochenrückblick: 26. März – 1. April

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Tschechische Textilindustrie verzeichnet Aufschwung durch Exporte. Das Statistikamt hat Bilanzen für das vergangene Jahr veröffentlicht. Gleichzeitig stellt das Finanzministerium bereits Haushaltsplan für 2015 vor. Die Berichte der vergangenen Woche sind im aktuellen Wirtschafts-Czech zusammengefasst, es sind Meldungen vom 26. März bis zum 1. April 2014.

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Die tschechischen Textilproduzenten konnten im vergangenen Jahr Waren im Wert von 57 Milliarden Kronen (2,1 Milliarden Euro) ausführen. Der Export wuchs damit im vierten Jahr hintereinander, es ist die höchste Summe seit dem Jahr 2000. Die Exporte der tschechischen Textil- und Bekleidungsindustrie gingen im Jahr 2013 vor allem nach Europa, im Wesentlichen nach Deutschland, Italien und Frankreich. Der größte tschechische Textilproduzent ist derzeit die Firma Juta aus Dvůr Králové nad Labem / Königinhof an der Elbe. Das Unternehmen verzeichnete 2013 ein Umsatzplus von 13 Prozent und hat die Rekordsumme von 5,6 Milliarden Kronen (207 Millionen Euro) eingenommen. Ein besonderer Exportschlager von Juta ist Kunstrasen. Seit 2009 produziert die Firma dieses Produkt und konnte den Absatz im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent steigern, vor allem dank der Exportzahlen.


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Das tschechische Verkehrsministerium will in diesem Jahr Aufträge in einer Gesamthöhe von 54 Milliarden Kronen (2 Milliarden Euro) ausschreiben. Konkret sollen für 16 Milliarden Kronen (600 Millionen Euro) neue Autobahnabschnitte und Landstraßen gebaut und für 38 Milliarden Kronen (1,4 Milliarden Euro) Verbesserungen an der Schieneninfrastruktur vorgenommen werden.


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Das Defizit im tschechischen Haushalt ist im Jahr 2013 auf 1,44 Prozent des Bruttoinlandprodukts gesunken, im Vorjahr 2012 lag es noch bei 4,2 Prozent. Damit hat die Tschechische Republik das erste Mal seit 2008 die Kriterien für die Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung Euro erfüllt. Auch im laufenden Jahr rechnet die Regierung mit einem Defizit unter der Drei-Prozent-Marke. Die Zahlen gab das tschechische Statistikamt am Dienstag bekannt.

Die tschechische Wirtschaft ist im letzten Quartal 2013 um 1,2 Prozent gewachsen, im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2012. Insgesamt ist die tschechische Wirtschaftsleistung 2013 allerdings um 0,9 Prozent gesunken, dies entsprach den vorhergegangenen Abschätzungen.

Die Schulden der tschechischen Haushalte bei Banken und Finanzinstituten sind im Februar weiter gestiegen. In den 28 Februartagen ist der Schuldenberg um umgerechnet 28,2 Millionen Euro im Vergleich zum Vormonat gewachsen. Auch im Vergleich zum Februar 2013 ist die Verschuldung gestiegen, und zwar um umgerechnet 1,7 Milliarden Euro. Die Gesamthöhe des Schuldenbergs liegt nun bei umgerechnet 44 Milliarden Euro, gab die Tschechische Nationalbank (ČNB) am Montag bekannt.

Andrej Babiš  (Foto: ČTK)
Die Verschuldung der Unternehmen indes ist gegenüber dem Januar gesunken, und zwar um rund 220 Millionen Euro. Gegenüber Januar 2013 aber ist auch bei den Unternehmen ein Anstieg der Verschuldung zu verzeichnen – der Jahreszuwachs lag bei zirka 400 Millionen Euro.

Das tschechische Finanzministerium hat den ersten Haushaltsplan für das kommende Jahr 2015 vorgestellt. Demnach geht das Ressort von einem Defizit von etwa 100 Milliarden Kronen (3,7 Milliarden Euro) aus, das sind 12 Milliarden Kronen (440 Millionen Euro) weniger als noch in diesem Jahr. Um das zu erreichen und gleichzeitig die geplanten Investitionen aufrecht zu erhalten, will Finanzminister Babiš die laufenden Betriebskosten des Staates drastisch senken. Außerdem wolle er die Auszahlungen des staatlichen Energiekonzerns ČEZ erhöhen, hier geht Babiš von Mehreinnahmen gegenüber den vergangenen Jahren in Höhe von 10 Milliarden Kronen (370 Millionen Euro) aus.

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Tschechische Nationalbank will Kurs der Krone bis 2015 weiter schwächen Die Tschechische Nationalbank will den Kurs der tschechischen Währung noch bis 2015 beim Kurs von 27 Kronen für einen Euro halten. Das sagte der Gouverneur der Bank am vergangenen Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Gleichzeitig will die Bank die Zinsen auf dem historischen Niedrigstand von 0,05 Prozent belassen. Im vergangenen Jahr hatte die Tschechische Nationalbank überraschend mit einer Devisenintervention begonnen und die heimische Währung künstlich von 25 auf dann 27 Kronen für einen Euro gedrückt.