Wirtschafts-Wochenrückblick: 6. bis 12. Mai

Foto: Filip Jandourek, Archiv des Tschechischen Rundfunks

Die makroökonomischen Daten in Tschechien zeigen nach oben und die Tourismus-Branche freut sich über ein gelungenes erstes Quartal 2015. Auf der anderen Seite bleibt die Zahl der Insolvenzen vergleichsweise hoch - ein Rückblick auf die Wirtschaftsnachrichten vom 6. bis zum 12.Mai.

Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Das prognostizierte Wirtschaftswachstum in Tschechien nimmt langsam an Fahrt auf. So bewerten Finanzexperten die niedrigen Arbeitslosenzahlen und die Inflationsrate vom April. 6,7 Prozent der Bevölkerung waren im April ohne Beschäftigung, die Inflation legte im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozent zu. Die neuen Wirtschaftszahlen hat am Dienstag das Tschechische Statistikamt ČSU vorgelegt.

Die Inflation ist demnach im Vergleich zum März von 0,2 Prozent auf 0,5 Prozent gestiegen. Dies übertraf die Prognose der Tschechischen Nationalbank leicht. Die Analysten gehen jedoch davon aus, dass die Inflation im weiteren Jahresverlauf unter einem Prozent bleibt.

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Die Arbeitslosenquote in Tschechien sank im April von 7,2 auf 6,7 Prozent. Insgesamt waren 491.585 Menschen ohne Beschäftigung. Die Arbeitgeber meldeten 83.692 offene Stellen und damit die höchste Zahl seit Dezember 2008. Nach den Einschätzungen der Analysten wird die Arbeitslosigkeit bis zum Ende des Jahres noch weiter auf etwa sechs Prozent sinken.


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Die positiven makroökonomischen Daten haben indes nicht verhindert, dass im April hierzulande 104 Firmen Bankrott angemeldet haben – und damit ein Dutzend mehr als im März. Zudem wurden 733 Privatinsolvenzen von Unternehmern verzeichnet. Das sind drei weniger als im Vormonat. Insgesamt aber ist dies die höchste Zahl an Insolvenzen in einem Monat seit dem Inkrafttreten des Insolvenzgesetzes im Januar 2008. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die die Finanzberatungsfirma CRIF – Czech Credit Bureau am Mittwoch vergangener Woche veröffentlicht hat.

Exakt die Hälfte der gemeldeten Firmenpleiten entfällt auf zwei Branchen: 33 auf Handel und Gastronomie sowie 19 auf das Bauwesen. Wesentlich geringer war die Zahl der Insolvenzen in den Branchen Verkehr, Logistik und Reisebüros (vier Bankrotte) sowie Landwirtschaft (fünf Bankrotte).


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Der Verband zum Schutz der Urheberrechte (OSA) blickt auf das ertragreichste Jahr seines Bestehens zurück. Wie eine Sprecherin des Verbandes in dieser Woche mitteilte, wurden Einnahmen von 900 Millionen Kronen (32,8 Millionen Euro) verzeichnet. Im Vergleich zu 2013 ist das ein Anstieg von fünf Prozent. Der Verband wurde 1919 gegründet und verteidigt in Tschechien – ähnlich wie die deutsche Gema – die Urheberrechte von Komponisten.

Die Tantiemen für Musiktitel beliefen sich im vergangenen Jahr auf 681,9 Millionen Kronen. Sie verteilen sich auf 119.262 ausländische und tschechische Komponisten von insgesamt 416.375 Musikstücken.

Den größten Anteil an den Einnahmen des OSA stammte im vergangenen Jahr wie schon 2013 vom Fernsehen. Musikstücke, die von den TV-Anstalten gesendet wurden, brachten dem Verband 252,4 Millionen Kronen.


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Positive Zahlen hat auch die wichtige Tourismusbranche gemeldet. Im ersten Quartal dieses Jahres haben in den Hotels und Pensionen in Tschechien zehn Prozent mehr Touristen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres übernachtet.

Den Statistiken zufolge stieg die Zahl der Hotelgäste im ersten Quartal auf drei Millionen. Im Vergleich mit dem Vorjahr erhöhte sich auch die Zahl der Übernachtungen um fast zehn Prozent auf 8,5 Millionen. Die meisten Touristen kamen aus Deutschland. Ihre Zahl stieg im Vergleich mit dem Vorjahr um 17,3 Prozent auf 328.000 Personen. Die zweitstärkste Gruppe bildeten die Gäste aus der Slowakei, die drittgrößte Gruppe die Polen. Die Zahl der russischen Touristen sank um fast 50 Prozent. Insgesamt kamen 96.000 Besucher aus Russland nach Tschechien. Der größte Anstieg wurde bei den Touristen aus Südkorea verzeichnet. Zu Besuch nach Tschechien kamen im ersten Quartal 2015 insgesamt 40 Prozent mehr Südkoreaner als im ersten Quartal letzten Jahres.

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Die Zahl der Touristen stieg in allen Kreisen Tschechiens außer Südmähren. Dort wurden um 3,8 Prozent weniger Gäste als im Vorjahr verzeichnet. Laut dem Statistik-Amt stieg die Zahl der Besucher in den Wintersportzentren in den Kreisen Hradec Králové / Königgrätz, Liberec / Reichenberg und Ústí nad Labem / Aussig um 20 Prozent.

Autor: Till Janzer
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