Wirtschafts-Wochenüberblick: 8. bis 14. Januar
Die tschechische Wirtschaft bilanziert das Kalenderjahr 2013. Viele Unternehmen haben es mit einem guten Ergebnis abgeschlossen. Im Wirtschafts-Czech sind einige von ihnen zusammengefasst, es sind Meldungen aus der Ökonomie vom 8. Januar bis zum 14. Januar 2014.
Am Donnerstag vergangener Woche hatte das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) eine frohe Botschaft zu verkünden: Entgegen früheren Meldungen hält das leichte Wachstum in der tschechischen Wirtschaft seit dem Frühjahr 2013 an. Im dritten Quartal sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nämlich nicht gesunken, wie ursprünglich vermutet wurde, sondern um 0,2 Prozent gewachsen. Im Jahresvergleich allerdings ist der Trend noch nicht gestoppt, denn hier lag der Wert für das Bruttoinlandprodukt Ende September noch bei minus 1,2 Prozent, verlautbarten die Statistiker.
Indes gestiegen sind die Arbeitslosenzahlen in Tschechien. Im Dezember hatten fast 600.000 Menschen hierzulande keine Beschäftigung. Dies entspricht einem Anstieg von gut 31.000 Menschen gegenüber November. Die Arbeitslosenrate lag bei 8,2 Prozent. Die niedrigste Rate wurde mit 3,5 Prozent im Bezirk Prag-Ost registriert, die höchste Rate wies mit 14,3 Prozent der Bezirk Bruntál / Freudenthal in Nordmähren aus.
Ein Rekordwert ganz anderer Art wurde vom Finanzmarkt gemeldet. Einer ersten Schätzung des Bankhauses Hypoteční banka (HB) zufolge wurden den Kreditkunden 2013 Hypotheken im Gesamtumfang von umgerechnet 5,7 Milliarden Euro gewährt. Das sei eine Steigerung von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr, sagte HB-Bankdirektor Jan Sadil am Donnerstag vor Journalisten. Der bisherige Rekord an bewilligten Hypotheken in Tschechien lag bei umgerechnet 5,3 Milliarden Euro, er stammte aus dem Jahr 2007. Die erhöhte Nachfrage im Vorjahr wurde durch die günstigen Zinsen beeinflusst. Diese erreichten 2013 ein historisches Tief, erklärte Sadil. In ihrer Freitagausgabe berichtete die Wirtschaftszeitung „E15“ über eine Erfolgsstory aus dem tschechischen Baugewerbe. Der Firma Subterra ist es gelungen, Aufträge in der Gesamthöhe einer dreistelligen Millionensumme zu ordern. Dazu half dem Unternehmen auch der gute Ruf, den es seit Jahren in Ungarn genießt. Nicht von ungefähr setzte es sich in der öffentlichen Ausschreibung für den Umbau des ungarischen Eisenbahnknotenpunkts Székesfehérvár durch. Es ist ein Auftrag im Wert von 85 Millionen Euro. Der tschechische Tiefbauspezialist wird mit weiteren Firmen zusammenarbeiten, vom Gesamtvolumen entfallen 33 Millionen Euro auf Subterra. Auch die Tschechische Nationalbank (ČNB) konnte schwarze Zahlen schreiben. Ihre Bilanz im Jahr 2013 hat sie mit einem Gewinn von umgerechnet 2,7 Milliarden Euro abgeschlossen. Im Jahr 2012 war der Gewinn mit umgerechnet 107 Millionen Euro noch deutlich geringer. Der Hauptgrund für diesen Quantensprung liegt allerdings in einer Maßnahme, für die die Bank hierzulande viel Kritik erntete: ihre Interventionen auf dem Devisenmarkt. Sie haben nämlich im vergangenen November zu einer Schwächung der Krone geführt. Allein zwei Drittel des Gewinns habe sich aus dem Kursunterschied in Folge der Marktbewertung der nationalen Devisenreserven ergeben, führte dazu Zentralbank-Sprecher Marek Petruš am Montag aus. Die guten Nachrichten schloss der tschechische Verband der Banken (ČBA) am Dienstag ab. In seiner aktuellen Prognose hat er die Wirtschaftsentwicklung für 2014 um 0,3 Prozentpunkte nach oben korrigiert. Nun geht der Verband von einem Wachstum der tschechischen Wirtschaft in Höhe von 1,9 Prozent aus. Für das Jahr 2015 rechnen die Experten sogar mit einem Wirtschaftswachstum in Höhe von 2,5 Prozent.