Wochenschau

Die Brüder Masín

Die Brüder Masín und vier weitere ehemalige tschechoslowakische Staatsbürger, die sich Anfang der fünfziger Jahre gegen das kommunistische Regime stellten, sind von der "Tschechischen und slowakischen Vereinigung in Kanada" (CSSK) mit dem Masaryk-Preis ausgezeichnet worden. Ctirad und Josef Masín und Josef Paumer nahmen die Auszeichnung auf dem Kongress der Vereinigung in Halifax entgegen.

Der Kommunismus brach laut dem ehemaligen tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Havel in Europa unter anderem infolge seiner eigenen inneren Krise zusammen. Zum Zusammenbruch des Kommunismus habe aber auch die Arbeit der oppositionellen Helsinki-Initiativen beigetragen, die die Einhaltung der Menschenrechte in den Ländern des sowjetischen Blocks forderten. Das sagte Havel am vergangenen Sonntag auf einer internationalen Konferenz in Prag, auf der dreißig Experten aus verschiedenen Ländern darüber diskutierten, ob und wie der Helsinki-Prozess zum Zusammenbruch des Kommunismus in Europa beigetragen hatte.

Die Brüder Masín und vier weitere ehemalige tschechoslowakische Staatsbürger, die sich Anfang der fünfziger Jahre gegen das kommunistische Regime stellten, sind von der "Tschechischen und slowakischen Vereinigung in Kanada" (CSSK) mit dem Masaryk-Preis ausgezeichnet worden. Ctirad und Josef Masín und Josef Paumer nahmen die Auszeichnung auf dem Kongress der Vereinigung in Halifax entgegen.

Tomas Pojar, der Chef der renommierten tschechischen Hilfsorganisation "Mensch in Not", wird ab Herbst den Posten des Vizeaußenministers übernehmen. Darüber informiert die Tageszeitung Mladá fronta Dnes in ihrer Montagsausgabe.

Jiri Paroubek und Mikulas Dzurinda  (Foto: CTK)
Der tschechische Ministerpräsident Jiri Paroubek und sein slowakischer Amtskollege Mikulas Dzurinda haben eingeräumt, dass sie sich womöglich für die Verlängerung der zweijährigen Ratifizierungsfrist der EU-Verfassung einsetzen werden. Das sagten beide Regierungschefs am Dienstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Bratislava.

60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs sind im Brunnen der tschechischen Burg Zbiroh Mitgliederlisten von regionalen Nazi-Organisationen gefunden worden. Die Burg in der Region der westböhmischen Stadt Rokycany sei von 1942 bis 1945 ein wichtiger Stützpunkt der SS gewesen, berichtete die Prager Zeitung "Lidove noviny" in ihrer Dienstagausgabe.

Das tschechische Kabinett hat am Mittwoch den Vorschlag der christdemokratischen Abgeordneten unterstützt, nach dem sich die Immunität der Gesetzgeber nur auf die Dauer ihres Mandats beschränken soll. Bisher werden die Abgeordneten und Senatoren lebenslang von der gesetzlichen Immunität geschützt.

Der tschechische Präsident Václav Klaus ist am Mittwoch in Sankt Pölten mit dem Preis für europäische regionale Integration (ERI prix) ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung des Bundeslandes Niederösterreich und der Universität in Krems wurde dem tschechischen Staatsoberhaupt für Verdienste bei der Erhaltung der Vielfalt und der Gleichstellung der Regionen auf dem Weg in ein vereintes Europa verliehen.

Die Zahl der Arbeitslosen in der Tschechischen Republik ist im Mai dieses Jahres auf eine Quote von 8,6 Prozent gefallen. Einen Monat zuvor hatte die Arbeitslosenquote noch 8,9 Prozent betragen. Das gab am Mittwoch das Ministerium für Arbeit und Soziales in Prag bekannt.

Der tschechische Ministerpräsident Jiri Paroubek hat sich für eine symbolische Entschädigung an sudetendeutsche Widerstandskämpfer ausgesprochen. Eine solche "Geste" könne deutlich machen, dass sich die Tschechen "eines gewissen Maßes der historischen Verantwortung" für die Nachkriegsvertreibung von drei Millionen Sudetendeutschen aus der damaligen Tschechoslowakei bewusst seien, schrieb der Regierungschef in einem Beitrag für die Mittwochausgabe der links orientierten tschechischen Tageszeitung "Právo".

Die in Kanada lebenden Tschechen schlagen vor, ein Museum der "Schande des Kommunismus" in Prag zu errichten. Über die Idee informierten Vertreter der "Militärvereinigung der Rehabilitierten". Gemeinsam mit der Konföderation der politischen Gefangenen will sich die Vereinigung, deren Mitglieder Soldaten und Zivilangestellte sind, die gesetzwidrig in den Jahren 1945-89 aus der Armee entlassen wurden, für ein Gesetz über den dritten Widerstandskampf einsetzen.

Die tschechische Polizei hat zwanzig Mitglieder einer Schleuserbande verhaftet, die Flüchtlinge aus Russland, Tschetschenien, Dagestan, Kasachstan, der Ukraine und aus anderen Ländern illegal über die tschechische Grenze gebracht hat. An den Polizeioperationen gegen die Schleuser waren neben den tschechischen auch deutsche und polnische Polizisten beteiligt.

In der St. Veits-Kathedrale der Prager Burg ist eine Grabkammer entdeckt worden, in der sich der tote Körper von Kaiser und König Karl IV. befunden haben soll. Der genaue Platz der Grabstätte des Monarchen war lange Zeit ein mit vielen Legenden umwobenes Geheimnis. Allgemein war nur bekannt, dass die Grabstätte irgendwo vor dem Hauptaltar der Kathedrale errichtet worden sein sollte, informierten die tschechischen Medien am Mittwoch.

Tschechien bleibt in der europäischen Gruppe 1 der Fußball-WM-Qualifikation ein heißer Kandidat für ein WM-Ticket. Vier Tage nach dem 8:1 gegen Andorra gewann die tschechische Fußball-Nationalmannschaft am Mittwoch in Teplice/Teplitz dank vier Toren des überragenden Rekord-Schützen Jan Koller gegen Mazedonien 6:1.

Der tschechische Landwirtschaftsminister Petr Zgarba hat am Donnerstag seinen Rücktritt angekündigt für den Fall, dass ihm die Polizei eine Gesetzesverletzung bei der Gewährung einer staatlichen Subvention nachweisen könne.