"Zelary" für den Oscar-Preis nominiert
"Herr der Ringe" und "Master and Commander" sind die größten Oscar-Favoriten dieses Jahres, heißt es aus Beverly Hills. Die US-Filmakademie gab die Nominierungen für die begehrten Filmpreise am Dienstag bekannt. Für tschechische Zuschauer ist allerdings vor allem die Kategorie nichtenglischsprachiger Filme interessant, denn da hat Tschechien ein Eisen im Feuer: Unter fünf ausländischen Streifen wurde auch ein tschechischer Film nominiert. Marketa Maurova:
Der Regisseur Ondrej Trojan hat auf die Nominierung seines Streifens "Zelary" mit Freude reagiert. Bereits bei den Dreharbeiten gab er Oscar-Ambitionen zu.
"Es ist super. Wir haben bereits einen Distributionsvertrag in den USA abgeschlossen. In Tschechien haben bereits 400.000 den Film gesehen. Das sind lauter gute Nachrichten im Laufe von zwei Tagen. Also, ich glaube, wir haben mittlerweile das Maximum erreicht."
Der Film erzählt eine Liebesgeschichte, die sich vor der Kulisse der Berge an der mährisch-slowakischen Grenze zur Zeit des Zweiten Weltkriegs abspielt. Er entstand auf Grundlage der Erzählung der 80-jährigen Lehrerin und Schriftstellerin Kveta Legatova, "Jozas Hanule". Die Autorin knüpfte darin an den mehrere Jahrzehnte alten Erzählungsband Zelary an:"Ich habe 'Hanule' in den 90er Jahren für einen Wettbewerb geschrieben. Als die Milos-Havel-Stiftung einen Wettbewerb für ein Drehbuch ausgeschrieben hat, sagte ich zu mir, wie wäre es, eine Zelary-Erzählung zu nehmen und hin zu schicken. Aber dann habe ich mich entschieden, noch etwas Neues über das Kriegsende zu schreiben, und so entstand 'Hanule'." Soweit zum Film "Zelary". Ins Rennen um die diesjährigen Oscar-Trophäen geht in der Kategorie der Kurzfilme außerdem der tschechisch-amerikanische Film "Die Brücke", der vom US-Regisseur Bobby Garabedian mit tschechischen Schauspielern in tschechischer Sprache gedreht wurde. Bisher drei tschechischen bzw. tschechoslowakischen Filmen gelang es, die Oscar-Statue zu erringen. 1965 war es "Der Laden auf der Hauptstraße" von Jan Kadar und Elmar Klos, ein Jahr später "Liebe nach Fahrplan" Jiri Menzels und 1996 "Kolya" von Zdenek und Jan Sverak.