Zemans Vision bleibt unerfüllt: China fährt Investitionen in Tschechien zurück
Die chinesischen Neuinvestitionen in Tschechien sind im vergangenen Jahr um nahezu sechs Milliarden Kronen (230 Millionen Euro) gesunken. Das ist nur rund die Hälfte dessen, was das Reich der Mitte im Jahr davor erstmals investiert hat, informierte die Tschechische Nationalbank (ČNB) am Dienstag.
„Ich habe geschätzt, dass das Volumen der chinesischen Investitionen in diesem Jahr bei 45 Milliarden Kronen liegen wird. Doch ich habe mich schwer geirrt. Allein in diesem Jahr wird er bei 95 Milliarden Kronen liegen“, tönte damals Staatsoberhaupt Zeman.
Doch die aktuellen Zahlen zur chinesischen Investitionspolitik in Tschechien sprechen eine andere Sprache. „Zum Ende des Jahres 2016 hat das Volumen der chinesischen Direktinvestitionen in Tschechien bei 17 Milliarden Kronen gelegen“, sagte die Sprecherin der Zentralbank, Markéta Fischerová, am Dienstag in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks. Die Vision von Präsident Zeman hat sich also nicht einmal nach zwei Jahren erfüllt. Im Gegenteil, der Zufluss der chinesischen Neuinvestitionen erreichte im vergangenen Jahr nur die bereits erwähnten 230 Millionen Euro.Den Rückgang der chinesischen Investitionen bestätigte der Chef des Prager Instituts Neue Seidenstraßen, Jan Kohout. Der Grund dafür sei der letztjährige Eingriff der chinesischen Regierung in den Kapitalexport. „Er beinhaltete, dass Investitionen in Fußballclubs, Hotels und Vergnügungseinrichtungen verboten sind“, erläuterte Kohout. Und gerade auf diese Bereiche hat Chinas größter Investor in Tschechien, die Firma CEFC, gesetzt. So ist CEFC unter anderem als Mehrheitsaktionär beim Fußballverein Slavia Prag eingestiegen.