Země živitelka öffnet ihre Pforten
Die größte Landwirtschaftsmesse Tschechiens will attraktiv werden für Familien und ein großer Player in der Region.
Die Messe erlebt dahingehend eine Premiere, da sie seit langem wieder in der Hand des Staates ist. Dazu der Chef des Landwirtschaftsressorts Marian Jurečka (Christdemokraten):
„Begrüßen können wir die Aussteller und Besucher in diesem Jahr eigentlich das erste Mal ganz auf eigenem Boden. Im vergangenen Jahr ist es dem tschechischen Staat über den staatlichen Forst- und Landwirtschaftsfonds gelungen, das Messegelände zu einhundert Prozent aufzukaufen. Ich bin mir sicher, dass dies viel zur Entwicklung des Messegeländes, der Region Südböhmen und der Stadt Budweis beitragen wird. Auch deshalb, da wir hier von einer strategisch wichtigen Position in Grenznähe zu Deutschland und Österreich sprechen.“
Die Messe ist in diesem Jahr größer geworden und wollte sich einen modernen Anstrich geben. Wie das genau ausschaut, weiß Leoš Kutner. Er ist Chef des Messegeländes in Budweis:
„Die Země živitelka gliedert sich in vier thematische Hauptbereiche: Vielfalt der Branche, Unterstützung des B2B-Sektors, Landwirtschaftliche Entwicklung durch die Geschichte und die Erlebnislandwirtschaft. Wir haben in diesem Jahr viel neue Ausstellungsfläche hinzugewinnen können, vor allem durch den Abriss alter Bausubstanz. Entstanden sind dabei ein neues Sommer-Amphitheater und eine Kinderwelt. Außerdem bieten wir ganz neue Gastro- und Erholungsareale.“Natürlich sind auf der Země živitelka die aktuellsten Trends in der Landwirtschaft zu sehen, beginnend von der Viehzucht bis hin zum neuesten Feldgerät. Schwerpunkt ist aber in erster Linie die Nahrungsmittelproduktion und die Vermarktung traditioneller tschechischer Marken und Produkte. Deshalb können sich die Besucher auf umfassende Präsentationen freuen, beispielsweise aus dem Bäckerei- oder Fleischerhandwerk. Natürlich gehören dazu zahlreiche Verkostungen regionaler Spezialitäten.
Die neue Leitung des Messegeländes in Budweis will die Země živitelka aber nicht nur für Fachbesucher interessant machen. Die Messe soll ein Erlebnis werden für die ganze Familie, wie auch Landwirtschaftsminister Jurečka bestätigt:
„Eine Neuheit ist, dass viel für Kinder geboten sein wird, aber auch für Jugendliche. Es gibt auf der Messe ein breites pädagogisches Programm und eine interaktive Ausstellung zum Thema Landwirtschaft. Wir wollten diesmal wirklich verstärkt Familien mit Kindern als Publikum gewinnen. “
In diesem Jahr liegt das Augenmerk hauptsächlich auf neuen Märkten außerhalb der EU. So zählen Delegationen aus Saudi Arabien, Aserbaidschan, Bosnien-Herzegowina und vor allem Kuba zu den Ehrengästen. Die Karibikinsel gilt nach ihrer zaghaften Öffnung für ausländische Produzenten als einer der attraktivsten Märkte, also auch für tschechische Höfe. Doch natürlich will man sich auch gegenüber den Nachbarn im besten Licht zeigen, und hat die größten Ambitionen. Dazu Leoš Kutner:„In der neuen Leitung des Messegeländes haben sich große Visionäre zusammengetan. Uns reicht eine regionale Bedeutung der Messe Budweis einfach nicht. Wir wollen eine Schlüsselrolle in Europa spielen, zumindest aber in Mitteleuropa. Und die Země živitelka ist dabei eines unserer Zugpferde.“