Zentrale europäische Notrufnummer 112 gilt auch in Tschechien

Polizei, Notarzt und Feuerwehr - seit vergangener Woche sind alle Rettungsdienste in Tschechien offiziell unter der gemeinsamen Notrufnummer 112 zu erreichen. Damit schließt sich Tschechien an das europäische Rettungssystem an. Mehr dazu von Thomas Kirschner.

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150, 155, 158 - keine Lotterienummern, sondern die in Tschechien landesweit gültigen Notrufnummern für Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei. In der Aufregung eines Notfalls vereinfacht diese Dreifaltigkeit die Koordination der Hilfe nicht - ganz abgesehen davon, dass Ausländer diese Nummern oftmals gar nicht kennen. Nach einem halbjährigen Probebetrieb hat sich die Tschechische Republik daher am Montag offiziell an das Europäische Notrufsystem angeschlossen. Wie in bereits in der ganzen EU und in der Schweiz gilt nun auch hierzulande die zentrale Notrufnummer 112, erläutert Petr Kopacek, Pressesprecher der Generaldirektion der Feuerwehr- und Rettungskräfte der Tschechischen Republik:

"Für die Bürger hat die 112 den Vorteil, dass eine Notrufnummer alle Rettungsdienste abdeckt. Wenn also jemand in Not ist, dann reicht es, die 112 zu wählen, um damit sowohl Feuerwehr, Rettungsdienst wie auch Polizei zu erreichen."

In den letzten Jahren wurden in allen Landkreisen Tschechiens moderne Rettungszentralen eingerichtet. Insgesamt können gleichzeitig mehr als 100 Notrufe entgegengenommen werden. Sind in einer Zentrale alle Leitungen belegt, wird der Anruf automatisch an das nächstgelegene Rettungszentrum weitergeleitet. Für Nicht-Tschechen besonders wichtig: Alle Mitarbeiter dort sprechen mindestens auch Deutsch und Englisch. Das ist aber nicht die einzige bedeutende Verbesserung, so Pressesprecher Petr Kopacek:

"Ein weiterer Vorteil besonders auch für Ausländer und Touristen in Tschechien ist, dass die technische Ausstattung des System ermöglicht, den Ort festzustellen, an dem der Anrufende sich befindet - das ist nicht zuletzt wichtig für Fremde, die sich in der Gegend nicht so auskennen und nur schwer beschreiben können, wo sie gerade sind und wo sie die Hilfe brauchen."

Dank einer Kooperation mit der tschechischen Telekom wird bei Festnetzanschlüssen der genaue Standort angezeigt, gegebenenfalls sogar Name und Adresse, unter der der Anschluss eingetragen ist. Und auch Mobiltelefone lassen sich mit dem System bis auf 200 Meter genau orten. Die Helfer können damit die Sekunden gewinnen, auf die es oftmals ankommt. Und damit es zu keinen Verwirrungen kommt, bleiben die alten Nummern auch weiterhin erhalten. Merken muss man sich aber in Zukunft nur noch die Eins-eins-zwei.