Zwei Treffer im Uefa-Cup: Sparta Prag und Mlada Boleslav eine Runde weiter
Totgesagte leben länger! Dieser an und für sich etwas makaber wirkende Ausspruch, der oft gebraucht wird, um überraschende Ergebnisse im Sport zu kommentieren, wurde wieder einmal bestätigt. Eine solche Überraschung gelang dem tschechischem Fußballclub FK Mlada Boleslav am Donnerstag mit dem Sieg in Palermo, mit dem sich die Autostädter den Einzug in die zweite Runde des Uefa-Cups sicherten. Das schaffte auch Tschechiens Meister Sparta Prag, der allerdings beim Elfmeterkrimi im dänischen Odense "dem Tod" nur denkbar knapp von der Schippe sprang.
Ebenfalls erst im Elfmeterschießen hat Sparta Prag das 1:0 und damit den Gesamtsieg über die dänische Elf von Odense BK perfekt gemacht. Nach 210 Spielminuten in Hin- und Rückspiel einschließlich Verlängerung hatten die Zuschauer kein einziges Tor in diesem Duell bejubeln dürfen. In der sechsten Serie des Elfmeterdramas erzielte Spartas Verteidiger Michal Kadlec den entscheidenden Treffer. Weil Sparta im Gegensatz zu Mlada Boleslav bei einem Ausscheiden vor einem sportlichen wie finanziellen Desaster gestanden hätte, war es mehr Erleichterung denn Jubel, die Siegtor-Schütze Kadlec bei seinem Resümee offenbarte:
"Ich denke, es war heute ein ausgeglichenes Spiel. In der ersten Halbzeit waren wir besser, in der zweiten Halbzeit die Dänen. In der Verlängerung waren wir, so meine ich, etwas näher am Sieg dran, doch das Elfmeterschießen war dann eine Lotterie. Tomas Postulka im Tor hat zwei Elfer gehalten, einen haben die Dänen verschossen. Schade, dass wir das Spiel nicht früher entschieden haben, doch Gott sei Dank sind wir eine Runde weiter."
Die Gegner für die Gruppenphase des Uefa-Cups, in der je fünf Teams in einer Gruppe spielen, erfahren Sparta und Mlada Boleslav erst nach der Auslosung am kommenden Dienstag. Gemeinsam mit Slavia Prag in der Champions League wollen beide Clubs jedoch dafür sorgen, dass im Winter 2008 zumindest noch ein tschechisches Team international vertreten ist. Denn nur das findet auch europaweit Beachtung.