Fußball-UEFA-Cup: Drei herbe Pleiten für Tschechiens Clubvertreter
Der tschechische Clubfußball verkörpert seit Jahren nur noch europäisches Mittelmaß. Was die hiesigen Fußballfans und -experten jedoch am vergangenen Donnerstag mit ansehen mussten, lässt befürchten, dass er schon bald auch da nicht mehr hingehört. Hier die Zusammenfassung eines aus tschechischer Sicht schwarzen UEFA Cup-Abends.
Aber auch Sparta Prag enttäuschte. Gegen die Teilzeitprofis vom KSV aus Gent blamierte sich der Renommierclub bis auf die Knochen. Nur zwei Schüsse kamen auf das von Ersatzkeeper Tomas Grigar gehütete Gehäuse, aber sie führten jeweils zu Gegentreffern. Und das dritte Tor der Belgier besorgte Ex-Nationalspieler Tomas Repka per Eigentor höchst selbst. Da war es dann auch kein Trost, dass dem Schweizer Mauro Lustrinelli kurz vor Spielende noch das 1:3 und damit der erste Treffer eines tschechischen Teams im fünften Gruppenspiel (!) gelang.
Auch die in der ersten UEFA-Cup-Runde gegen Olympique Marseille noch so leidenschaftlich auftrumpfenden Kicker aus Mlada Boleslav waren diesmal von ihrer Bestform weit entfernt. Das Verrückte daran: Ihr Formabfall wurde mit einer Grippe-Schutz-Impfung eingeleitet, nach der sich fast alle Spieler malade und kraftlos zeigten. An dieser "Vorgeschichte" wollte Mittelfeldspieler Marek Matejovsky die bittere 0:1-Niederlage allerdings nicht festmachen:"Ich denke, dass das Spiel für uns sehr unglücklich gelaufen ist. Die Athener spielten äußerst defensiv und nutzten einen unserer wenigen Fehler zum Siegtor. Sie wären wohl auch mit einem Punkt zufrieden gewesen, aber so lief es noch besser für sie und umso schlechter für uns. Aber so ist Fußball!"
Zu allem Überfluss fiel in Mlada Boleslav zur Halbzeitpause das Flutlicht aus. Eine Viertelstunde war es zappenduster - für den tschechischen Clubfußball aber war es der Ist-Zustand eines langen und ungemütlichen Novemberabends...