10. Janacek's Festival in Luhacovice
Von Jitka Mladkova.
Mit diesen Tönen wurde am Montag im südmährischen Kurort Luhacovice das 10. Janacek-Musikfestival eröffnet. Die Fanfaren aus Janaceks "Sinfonietta" spielten Mitglieder der Bohuslav-Martinu-Philharmonie Zlin unter freiem Himmel - am Janacek-Denkmal. Dass dieses Festival den Namen des weltbekannten tschechischen Komponisten trägt ist kein Zufall. In den Jahren 1903 - 1923 weilte er insgesamt 25mal in diesem kleinen Kurort, komponierte hier und erlebte auch eine Liebesgeschichte, mit der über 30 Jahre jüngeren Kamila Stösslova, die für den damals schon alten Mann nicht nur eine schicksalhafte Liebesbeziehung, sondern auch eine Inspirationsquelle bedeutete. Am Montagabend wurde dann das Jubiläumsfestival im Kurtheater feierlich eröffnet. Einen Teil des Eröffnungskonzerts dirigierte der Brite Jan Latham-Koenig, Chefdirigent des Sinfonieorchesters Strassburg.
Über Janacek's Musik sagte er uns in einem Telefongespräch:
"Wenn man Janacek's Musik zum ersten Mal hört, da gibt es einige Schwierigkeiten. Man muss wirklich versuchen seine Musik zu verstehen, man muss da eine gewisse Zeit investieren, um diese Musik wirklich lieb zu gewinnen. Denn wenn man sie liebt, dann bereitet uns diese Musik ein Vergnügen, das selten bei anderen Komponisten zu erleben ist. Wahrscheinlich wegen der unglaublichen Leidenschaft und der Inspiration, die er bekommen hat. Sie wissen ja, dass fast alle der besten Werke Janaceks in den letzten 12 Jahren seines Lebens entstanden."
Luhacovice wird am Mittwoch im Rahmen des Janacek-Festivals, das die ganze Woche stattfindet, auch eine Premiere erleben . In einem Openairkonzert erklingen auf der Kolonnade Szenen aus Janaceks Oper Osud/Schicksal, die zum Teil auch in diesem beliebten Aufenthaltsort des Komponisten entstand.