100 Jahre Erster Weltkrieg: Postmuseum zeigt Ausstellung über Feldpost

Foto: Martina Schneibergová

Schon in Kürze jährt sich zum 100. Mal der Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Millionen von Soldaten an der Front hatten nur die Feldpost, um mit ihren Nächsten in Verbindung zu bleiben. Im Prager Postmuseum ist derzeit eine Ausstellung zu sehen, die den Betrieb der österreichischen Post während des „Großen Kriegs“ dokumentiert.

Foto: Martina Schneibergová
In der neuen Ausstellung werden sowohl der militärische als auch der zivile Teil der österreichischen Postverwaltung vorgestellt. Gezeigt werden Beispiele der damaligen Korrespondenz einschließlich Exemplare von Briefmarken und Stempeln sowie historische Fotografien. Kurator Tomáš Kavka über die Feldpost:

„Aus den erhaltenen Angaben geht hervor, dass während der vier Kriegsjahre etwa 1,5 Milliarden Postsendungen abgeschickt wurden. Nicht mit eingerechnet in diese Zahl sind jedoch Päckchen, Wertbriefe und verschiedene amtliche Briefe. Deren Zahl war auch recht groß.“

Tomáš Kavka  (Foto: Martina Schneibergová)
Zu dieser Zeit seien Feldpostkorrespondenzkarten typisch gewesen, erzählt der Kurator:

„Diese sahen aus wie die Korrespondenzkarten, die man auch heute noch kennt. Man nannte sie hierzulande auch ´růžový lístek´ - auf Deutsch ´rosarote Karte´. Denn die Mehrheit der Feldpostkorrespondenzkarten war auf rosarotem Papier gedruckt. Die Soldaten bekamen die Karten kostenlos und konnten sie ihren Verwandten und Bekannten auch kostenlos zuschicken. Es durfte jedoch keine beliebige Menge an Karten gratis versandt werden, diese Zahl war in der Regel begrenzt. Zudem wurden spezielle Kriegsbriefmarken gedruckt, die für Päckchen oder Wertbriefe bestimmt waren.“



Foto: Martina Schneibergová
Während der Kriegszeit gelang es der Post jedoch nicht, alle Feldpostkorrespondenzkarten auch zuzustellen. Zudem wurden Text und Inhalt der Briefe überprüft.

„Jede Feldpostkarte unterlag der Zensur. Die Karte wurde von einem Zensor direkt bei der Militärtruppe kontrolliert und mit einem Stempel versehen.“

Beispiele von zensierten Briefen sind auch in der Ausstellung zu sehen. Die Exposition wurde im Rahmen des Projektes „Der Große Krieg“ zusammengestellt. Am Projekt nehmen neun renommierte Museen, Galerien und weitere Institutionen aus ganz Tschechien teil.

Prager Postmuseum  (Foto: Martina Schneibergová)
Die Ausstellung mit dem Titel „Die Post während des Großen Kriegs“ ist im Prager Postmuseum bis zum 14. September dieses Jahres zu sehen. Das Museum ist täglich außer montags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr geöffnet.