16. 08. - 22. 08. 2003

Pietätsakt vor dem Gebäude des Tschechischen Rundfunks (Foto: Jana Sustova)

In der Tschechischen Republik stand die zurückliegende Woche unter einem ganz besonderen Blickpunkt - dem 35. Jahrestag der Ereignisse vom August 1968, als infolge der Invasion der Warschauer-Pakt-Truppen in der Tschechoslowakei der unter dem Namen "Prager Frühling" eingeleitete Demokratisierungsprozess im Lande jäh gestoppt wurde. Zur Erinnerung an die damaligen Auseinandersetzungen und die dabei gefallenen Tschechen fanden am Donnerstag im ganzen Land mehrere Gedenkveranstaltungen statt.

Pietätsakt vor dem Gebäude des Tschechischen Rundfunks  (Foto: Jana Sustova)
In der Tschechischen Republik stand die zurückliegende Woche unter einem ganz besonderen Blickpunkt - dem 35. Jahrestag der Ereignisse vom August 1968, als infolge der Invasion der Warschauer-Pakt-Truppen in der Tschechoslowakei der unter dem Namen "Prager Frühling" eingeleitete Demokratisierungsprozess im Lande jäh gestoppt wurde. Zur Erinnerung an die damaligen Auseinandersetzungen und die dabei gefallenen Tschechen fanden am Donnerstag im ganzen Land mehrere Gedenkveranstaltungen statt. Bei dem Pietätsakt vor dem Gebäude des Tschechischen Rundfunks bezeichnete der tschechische Premier Vladimír Spidla dabei den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten als "den Beginn einer langen und brutalen Dunkelheit" in der Tschechoslowakei. Der 21. August 1968 sei ein Beleg dafür, wie leicht man seine Freiheit verlieren könne und wie schwer es sei, sie wieder zu erlangen, betonte Spidla. Im nordböhmischen Liberec/Reichenberg führten Ex-Präsident Václav Havel und Schauspieler Jan Triska aus dem gleichen Anlass heraus eine einstündige öffentliche Debatte, an der rund 500 Menschen teilnahmen. Am Donnerstagabend wiederum konnte die hiesige Öffentlichkeit im Tschechischen Fernsehen zum ersten Mal Aufnahmen von der im August 1968 durchgeführten Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates zur Invasion in der Tschechoslowakei sehen.

Die Mehrheit der insgesamt 150 tschechischen Hopfenproduzenten hat am vergangenen Wochenende mit der Ernte begonnen. Durch den Sekretär des Verbandes der Hopfenproduzenten, Zdenek Rosa, wurde in diesem Zusammenhang zum Ausdruck gebracht, dass neben dem Problem der sinkenden Hopfenpreise sich auch die anhaltende Dürre negativ auf die diesjährigen Hopfenerträge auswirken werde.

Zum Jahrestag des verheerenden Hochwassers in Tschechien ist letzte Woche in Prag ein Text-Bild-Band über die schlimmste Flut in Böhmen seit 500 Jahren erschienen. In der bisher wohl einzigen Veröffentlichung auf Deutsch über die Überschwemmung der Moldau-Metropole hat der österreichische Verleger Harald Salfellner mit vielen Farbbildern tschechischer Fotografen das damalige Geschehen dokumentiert.

Die Wirtschaftsminister von sechs mitteleuropäischen Ländern bzw. deren Stellvertreter haben am Dienstag in Salzburg über die bevorstehende EU-Erweiterung und die gegenseitige Zusammenarbeit diskutiert. Am Rande der Konferenz unterzeichnete der tschechische Minister für regionale Entwicklung Pavel Nemec mit dem österreichischen Wirtschaftsminister Martin Bartenstein einen Vertrag über die Zusammenarbeit beider Länder auf dem Gebiet des Fremdenverkehrs.

Barbora Snopková und Ivo Svoboda  (Foto: CTK)
Unter großem Medienrummel ist am Dienstag beim Mittelböhmischen Kreisgericht in Prag der Gerichtsprozess gegen den ehemaligen Finanzminister Ivo Svoboda und dessen Ex-Beraterin Barbora Snopková eröffnet worden. Beide werden der gesetzwidrigen Veräußerung des ehemaligen Kinderwagenherstellers Liberta beschuldigt, bei der sie finanzielle Mittel in einer Gesamthöhe von 5,6 Millionen Kronen (ca. 175.000 Euro) veruntreut haben sollen.

UNO-Sitz in Bagdad  (Foto: CTK)
Der tschechische Premier Vladimir Spidla hat am Mittwoch den Terroranschlag auf den UNO-Sitz in Bagdad scharf verurteilt. Die in Bagdad arbeitenden tschechischen Diplomaten und Experten werden in sicherere Zonen umziehen und ihre Bewegung im Irak wird sich nach strengeren Regeln richten. Dies gab Spidla nach einem Treffen mit Außenminister Cyril Svoboda und Verteidigungsminister Miroslav Kostelka bekannt, auf dem über die Sicherheitsmaßnahmen beraten wurde.

Premier Junichiro Koizumi  (Foto: CTK)
Der japanische Premier Junichiro Koizumi, der von Mittwoch bis Freitag zu einem dreitägigen Besuch in Tschechien weilte, hat seinen tschechischen Amtskollegen Vladimir Spidla um diplomatische Unterstützung bei der Lösung des Nordkorea-Problems ersucht. Beide Premierminister einigten sich darauf, dass die Lage auf der Koreanischen Halbinsel auf einem friedlichen und diplomatischen Weg gelöst werden und Nordkorea auf Kernwaffen verzichten müsse. Dies wurde auch in der gemeinsamen Erklärung über die strategische Partnerschaft zwischen Tschechien und Japan festgehalten, die beide Premierminister am Donnerstag in Prag unterzeichnet haben.