17. November in der Gedenkstätte Vojna: Theaterstücke, Führungen und Ausstellung
Ein abwechslungsreiches Programm wird in der Gedenkstätte Vojna nahe Příbram für Sonntag, den 17. November, vorbereitet.
Die Gedenkstätte Vojna liegt etwa fünf Kilometer südlich von Příbram entfernt. In den Jahren 1949 bis 1961 befand sich am Ort ein Arbeitslager und Gefängnis für politische Gefangene. Die Gedenkstätte wird vom Bergbaumuseum in Příbram verwaltet.
Der 17. November gilt hierzulande als Staatsfeiertag und erinnert an die Samtene Revolution 1989. Auf dem Vojna-Programm stehen am Sonntag Führungen, Theatervorstellungen und eine Ausstellung. Bei den Veranstaltungen kommen mehrere Zeitzeugen zu Wort, unter ihnen auch die Mitbegründerin der Konföderation politischer Gefangener, Libuše Musilová. Über diese Pläne informierte der Direktor des Bergbaumuseums, Josef Velfl.
Die 98-jährige Libuše Musilová wurde nach dem Februar 1948, als die Kommunisten die Macht in der Tschechoslowakei ergriffen, für ihre Teilnahm am antikommunistischen Widerstandskampf ins Gefängnis geschickt. Sie gehört zu den letzten noch lebenden Mitgliedern der damaligen geheimen Studentenorganisation Šeřík (zu Deutsch: Flieder). Die kommunistische Justiz ließ zwei Mitglieder der Organisation hinrichten, weitere Studenten wurden zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt.
Das Programm in Vojna wird um 13:30 Uhr mit einem Gedenkakt eröffnet, an dem Politiker und Vertreter der Gemeinden aus der Umgebung teilnehmen werden. An die Gedenkveranstaltung knüpft das Festival des Theaters Dagmar an. Die Vorstellungen finden in der ehemaligen Gefängniskantine statt. Von 9 bis 16 Uhr besteht die Möglichkeit, sich das Areal des ehemaligen Arbeitslagers anzuschauen.
Der 17. November 1939 und 1989 mit ihren Ereignissen in der Gegend von Příbram stehen zudem im Fokus einer Ausstellung. Im ersten Teil wird die Schließung der Bergbauuniversität am 17. November 1939 durch die NS-Besatzer dokumentiert. 16 der Studenten wurden damals ins Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt. Im zweiten Ausstellungsteil sind die Ereignisse nach dem 17. November 1989 in Příbram beschrieben.