5 Jahre nach 11.September: Befürchtungen vor Anwachsen des islamistischen Extremismus
Gegen den anwachsenden islamistischen Extremismus haben die Teilnehmer einer Gedenkveranstaltung auf dem Jungmannplatz in Prag protestiert. Die Gedenkfeier fand anlässlich des fünften Jahrestags der Terrorangriffe auf New York und Washington am Montagabend statt. Martina Schneibergova war dabei.
Die Versammlung wurde von der Bürgervereinigung "Mlada pravice" initiiert, die der regierenden bürgerdemokratischen Partei ODS nahe steht. Dem Aufruf der Vereinigung schlossen sich zahlreiche Organisationen an, darunter mehrere christliche und jüdische Vereinigungen. Im Namen aller Beteiligten las einer der Veranstalter, Adam Bartos, eine Erklärung vor, in der einleitend an die Opfer der Terrorangriffe erinnert wurde, zu denen es in den letzten fünf Jahren an verschiedenen Orten der Welt kam.
"In diesem Zusammenhang wollen wir unsere Beunruhigung über das Anwachsen des islamischen Extremismus zum Ausdruck bringen. Dieser Extremismus existiert und daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Europäische Union in ihrer politischen Korrektheit das Attribut ´islamisch´ oder ´islamistisch´ ablehnt."
In der Erklärung wurde außerdem Unterstützung für die antiterroristische Haltung der USA und Israels zum Ausdruck gebracht. Der Publizist und Politologe Matyas Zrno, der auf der Versammlung im Namen der Jungen Christdemokraten sprach, sagte gegenüber Radio Prag, im Kampf gegen Terrorismus sei der Feind wenig sichtbar:
"Diese Tatsache kann in den Menschen die Hoffnung erwecken, dass uns die islamischen Terroristen in Ruhe lassen, wenn wir uns in Afghanistan und im Irak nicht engagieren und Israel nicht unterstützen werden. Ich meine, dass es eine falsche Hoffnung ist, dass es ein typisches Beispiel der Apeacement-Politik ist, ähnlich wie beim Münchner Abkommens im Jahre 1938. Eine solche Haltung könnte für Europa negative Folgen haben."Unter den Rednern war auch der bürgerdemokratische Abgeordnete Marek Benda. Er machte darauf aufmerksam, dass man den Islam nicht dem Terrorismus gleichstellen dürfe. Benda zufolge seien die Terroristen eine fanatisierte radikale Gruppe, deren Ziel es sei, die westliche Zivilisation zu vernichten.
Die Teilnehmer kritisierten auch die Erklärungen des iranischen Staatsoberhauptes Mahmud Ahmadinedschad. Er hatte zur Ausradierung Israels aus der Landkarte aufgerufen und den Holocaust in Frage gestellt hatte. Sie sprachen sich für eine kompromisslose Haltung der Großmächte gegenüber dem iranischen Nuklearprogramm aus. Nicht zuletzt in diesem Zusammenhang unterstützten die Versammelten das Vorhaben der USA, einen Raketenabwehrstützpunkt eventuell in Tschechien zu errichten.
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