57. Festival "Prager Frühling" - hervorragende Solisten und durchschnittliche Orchester

Dirigent Hans Graf auf dem letzten Konzert des 57. Festivals Prager Frühling (Foto: CTK)

Wohl zum letzten Mal hat die Neunte Symphonie Ludwig van Beethovens am vergangenen Montag die internationalen Musikfestspiele "Prager Frühling" beendet. Die Leitung des Festivals erwägt nämlich, in Zukunft eine neue Tradition zu gründen und höchstwahrscheinlich eines der Werke von Antonin Dvorak im letzten Konzert aufzuführen.

Dirigent Hans Graf auf dem letzten Konzert des 57. Festivals Prager Frühling  (Foto: CTK)
Wohl zum letzten Mal hat die Neunte Symphonie Ludwig van Beethovens am vergangenen Montag die internationalen Musikfestspiele "Prager Frühling" beendet. Die Leitung des Festivals erwägt nämlich, in Zukunft eine neue Tradition zu gründen und höchstwahrscheinlich eines der Werke von Antonin Dvorak im letzten Konzert aufzuführen. Dass dabei der berühmte Dirigent Christoph Eschenbach im letzten Augenblick erkrankte und vertreten werden musste, und die Aufführung nur durchschnittlich blieb, ist daher mehr als schade. Die Absagen großer Künstler haben das diesjährige Festival wiederholt gekennzeichnet, meistens gelang es jedoch den Organisatoren einen vollwertigen Ersatz zu finden: wie etwa im Falle des Violin-Virtuosen Gidon Kremer, der an Stelle des Stargeigers Maxim Wengerow spielte. Das Prager Publikum wurde u.a. durch die Virtuosität und die technische Originalität des Pianisten Fazil Say beeindruckt, der mit Hilfe einer Computeraufnahme ganz allein eine Komposition für vier Hände spielte. Kritiker einigten sich darauf, dass vor allem Sängerrecitals, insbesondere die von Matthias Goerne, Michael Schade und Magdalena Kozena, zu den Zierden des Festivals gehörten. Hervorgehoben wurden auch die Leistungen der Dirigenten - die von Ken Ichiro Kobayashi beim Eröffnungskonzert, von Leonard Slatkin sowie von Mariss Jansons, der sein Philharmonie aus Oslo leitete. In Bezug auf weitere gastierende Orchester wurde jedoch eine eher durchschnittliche Konkurrenz konstatiert. Ein tatsächliches Ereignis der 57. Musikfestspiele "Prager Frühling" war hingegen die Welturaufführung des Oratoriums "Judas Makkabäus" der tschechischen Gegenwartskomponistin, Sylvie Bodorová.