Abgeordneter Filip (KSCM) wurde vom kommunistischen Geheimdienst StB gelobt
"Er ist ein loyaler Befürworter des Internationalismus im weltweiten sozialistischen System... Es war ihm anzusehen, dass er stolz darauf ist, ausgewählt worden zu sein, um Aufgaben für die tschechoslowakische Spionage zu erfüllen..." Mit diesen Worten wurde der Mitarbeiter des kommunistischen Geheimdienstes (StB) mit dem Decknamen "Falmer" charakterisiert, als er für die Zusammenarbeit mit der Staatssicherheit angeworben wurde. Dieses höchst positive Gutachten wäre jedoch nicht so interessant, wenn es sich nicht gerade um jenes handeln würde, das dem Vizechef des tschechischen Abgeordnetenhauses und einem der einflussreichsten tschechischen Kommunisten der Gegenwart, Vojtech Filip, zugeschrieben wurde. Er ist momentan der einzige Abgeordnete, dessen Namen man in den offiziellen Verzeichnissen der Mitarbeiter des kommunistischen Geheimdiensts StB finden kann.
"Er ist ein loyaler Befürworter des Internationalismus im weltweiten sozialistischen System... Es war ihm anzusehen, dass er stolz darauf ist, ausgewählt worden zu sein, um Aufgaben für die tschechoslowakische Spionage zu erfüllen..." Mit diesen Worten wurde der Mitarbeiter des kommunistischen Geheimdienstes (StB) mit dem Decknamen "Falmer" charakterisiert, als er für die Zusammenarbeit mit der Staatssicherheit angeworben wurde. Dieses höchst positive Gutachten wäre jedoch nicht so interessant, wenn es sich nicht gerade um jenes handeln würde, das dem Vizechef des tschechischen Abgeordnetenhauses und einem der einflussreichsten tschechischen Kommunisten der Gegenwart, Vojtech Filip, zugeschrieben wurde. Er ist momentan der einzige Abgeordnete, dessen Namen man in den offiziellen Verzeichnissen der Mitarbeiter des kommunistischen Geheimdiensts StB finden kann.
Jahre lang war jedoch seine Akte für die Öffentlichkeit unzugänglich. Nachdem die Einsicht in die Akten ermöglicht worden war, haben zwei Journalisten von der Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" darin geblättert und über deren Inhalt in der Mittwochausgabe der Zeitung berichtet. Als der so genannte "ideologische Mitarbeiter" soll der jetzige kommunistische Vizechef des Unterhauses in den Jahren von 1986 bis 1989 für seine geheimpolizeilichen Dienste Honorare bekommen haben. Die entsprechenden Informationen habe er auf seinen Dienstreisen im Ausland gesammelt.
Anfang der neunziger Jahre gewann Filip jedoch einen Rechtsstreit - dem damaligen Urteil zufolge habe er mit der Geheimpolizei nicht bewusst zusammengearbeitet. Der Kommunist stellte gegenüber der "Mlada fronta Dnes" fest, mit dem Urteil sei diese Angelegenheit für ihn beendet worden. Er erinnerte daran, dass er damals vor dem Gericht dank einem in der Akte enthaltenen Tippfehler triumphieren konnte.
Der heutige hohe Parlamentsfunktionär Filip arbeitete vor der Wende von 1989 als Betriebsjurist bei der Firma Sfinx in Ceske Budejovice (Budweis). In der bereits zitierten StB-Akte wurde hervorgehoben, der Mitarbeiter sei sich dessen bewusst gewesen, was für ein Vertrauen er genieße und dass er zum Kampf für den Frieden persönlich beitragen könne. Er soll Informationen über Menschen gesammelt haben, die an internationalen Workcamps im Ausland teilgenommen haben. Außerdem soll er damit beauftragt worden sein, tschechoslowakische Bürger zu beobachten, die Handelskontakte zu Firmen aus dem so genannten "kapitalistischen Westen" pflegten. Das letzte Honorar für seine von der Geheimpolizei hoch geschätzten Dienste soll Filip alias Falmer am 1. Dezember 1989 erhalten haben.
Die von der "Mlada fronta Dnes" veröffentlichten Auszüge aus den Akten der Geheimpolizei, die einen der höchsten Parlamentsvertreter betreffen, verdienen auch in Anbetracht der gestiegenen Wahlpräferenzen der tschechischen Kommunisten hohe Aufmerksamkeit.