Ärztekammer schließt sich der Streikbereitschaft der Gewerkschaften nicht an, will den Streik jedoch nicht brechen
Von Martina Schneibergova
Am vergangenen Freitag hat der Gewerkschaftsverband der Beschäftigten im Gesundheitswesen und im Sozialbereich die Streikbereitschaft erklärt. Der Grund dafür ist die vom Kabinett geplante Verschiebung der siebenprozentigen Lohnerhöhung der Beschäftigten im staatlichen Sektor vom Januar auf den April des nächsten Jahres. Die Tschechische Ärztekammer ließ auf ihrem Kongress am Wochenende in Brno verlauten, sie werde sich gegen keine Aktivitäten stellen, die zugunsten deren Mitglieder entwickelt werden. Die Kammer wird jedoch ihre Mitglieder nicht direkt auffordern, sich zu der Streikbereitschaft anzuschließen. Der Präsident der Ärztekammer David Rath meinte, sie würden den Streik jedoch nicht brechen. Seinen Worten zufolge mangele es momentan an einem ernsthaften Grund für einen Streik:
"In diesem Jahr war unserer Meinung nach das Anwachsen der Löhne in der Mehrheit der medizinischen Einrichtungen ganz befriedigend, und wir schlossen mit dem Gesundheitsministerium Vereinbarungen über das selbe Wachstum im Jahre 2002 ab. Wenn uns der Minister dieselbe Lohnerhöhung garantiert wie in den letzten drei Jahren, so halten wir einen Streik in diesem Augenblick für wenig logisch."