Aus beim Handball, Aus beim Tennis und das verflixte Skifliegen: das Sportwochenende

Handball-EM (Foto: ČTK)

Durch die tschechische Brille betrachtet war Langläufer und Tour-de-Ski-Sieger Lukáš Bauer der erste Held in diesem Sport-Winter. Am vergangenen Wochenende war einer wie Bauer jedoch nicht zu entdecken.

Handball-EM  (Foto: ČTK)
Ganz schlimm erwischte es das tschechische Handball-Nationalteam: drei Spiele, drei Niederlagen. Mit dieser Bilanz mussten die Schützlinge von Trainer Pavel Pauza bei der Europameisterschaft vorzeitig ihre Koffer packen. Entscheidend war bereits das Auftaktspiel gegen den auf dem Papier schwächsten Gruppengegner - Slowenien. Dies ging mit 32:34 verloren. Anschließend war Tschechien gezwungen, gegen einen der beiden folgenden schweren Gegner zu punkten. Doch gegen Kroatien gab es eine 26:30-Niederlage und gegen Polen verlor man am Sonntag mit 30:33.

Tomáš Berdych  (Foto: ČTK)
„Wir hatten hervorragende Passagen in dem Spiel. Leider gab es gegen unsere Spieler viele Zeitstrafen in der zweiten Hälfte, weil wir in der Abwehr immer einen Schritt zu spät waren. Gegen Kroatien und Polen haben wir zeitweise sogar 4 gegen 6 gespielt, da lässt sich dann nicht mehr viel ausrichten“, so der enttäuschte Trainer, Pavel Pauza.

Bei der EM in Norwegen zeigte sich zudem erneut, dass der tschechische Kader zu eng ist, um in der europäischen Spitze bestehen zu können. Nur wenige Ausfälle – unter ihnen allerdings auch Filip Jícha vom deutschen Meister aus Kiel – hatten das Team entscheidend geschwächt.

Etwas besser sah es bei den Australian Open in Melbourne aus. Die beste tschechische Tennisspielerin, Nicole Vaidišová, und der beste tschechische Tennisspieler, Tomáš Berdych, kamen immerhin so weit wie erwartet. Zu einer Überraschung reichte es indes nicht. Am Montagfrüh musste sich Berdych dem Weltranglisten-Ersten Roger Federer geschlagen geben. Der Schweizer machte im Achtelfinale mit dem Tschechen in drei Sätzen kurzen Prozess. Ebenso wenige Chancen hatte Vaidišová in derselben Runde gegen Serena Williams. Ihre Bilanz:

Nicole Vaidišová  (Foto: ČTK)
„Heute habe ich Fehler beim Spielen des Balls und beim Return gemacht. Meine Chance zum Breakball habe ich nicht genutzt. Das sind genau die Momente, in denen Serena wiederum am besten ist. Für alle ihre Gegnerinnen ist es unglaublich schwer, weil Serenas Bälle auch dann kommen, wenn es eng für sie ist. Derzeit spielt sie einfach ihr bestes Tennis.“

 Skiflug-Weltcup in Harrachov  (Foto: ČTK)
Einen unerwarteten Verlauf nahm wiederum der Skiflug-Weltcup im nordböhmischen Harrachov am Wochenende. Am Samstag sahen die gut 20.000 Zuschauer zwar viele Sprünge, jedoch keinen Sieger. Denn der erste Durchgang wurde sechs Springer vor Schluss annulliert und der zweite wegen anbrechender Dunkelheit in der Hälfte abgesagt. Vom Winde verweht war dann der letzte Durchgang am Sonntag, so dass letztlich nur ein gültiges Springen stattfand. Und das gewann Janne Ahonen mit einem Satz auf 199,5 Metern. Den Sieg des Finnen sah jedoch kaum einer der Zuschauer: Dieser einzig gültige Wettbewerb am Sonntagvormittag war so kurzfristig anberaumt worden, dass zu Beginn nur ein Häufchen Unentwegter an der Schanze war. Pleiten, Pech und Pannen also. Wie gut, dass es noch Randsportarten wie Skicross und Trickski gibt. Dort konnten tschechische Athleten nämlich Weltcup-Erfolge verzeichnen.

Autor: Till Janzer
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