Aus Budweis nach Antalya: Internationaler Flughafen im Betrieb genommen
In Tschechien gab es noch vor kurzem nur fünf internationale Flughäfen: in Prag, Brno / Brünn, Ostrava / Ostrau, Pardubice / Pardubitz und Karlovy Vary / Karlsbad. Vorige Woche kam noch ein weiterer internationaler Flugplatz hinzu. Er wurde in České Budějovice / Budweis eröffnet.
Am 2. August landete eine Boeing 737 in Budweis. Es handelte sich um die Landung der ersten Maschine auf dem neu eröffneten internationalen Flughafen. Hunderte von Menschen ließen sich den historischen Augenblick nicht entgehen.
„Die Landung sei schön gewesen, ein super Erlebnis“, merkte Petra Pernerová an. Die Budweiserin wollte bei der Eröffnung des Flughafens in ihrer Heimatstadt dabei sein.
Im Flughafengebäude bereiteten sich inzwischen die Passagiere auf den ersten Flug von dort vor. Unter ihnen war auch Hana Novotná aus dem nahe gelegenen Kamenný Újezd. In den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks sagte sie:
„Ich habe die Flugtickets für mich und meine Familie schon im Januar gebucht, gleich nachdem der Verkauf begonnen hatte. Für uns hat es Priorität, aus Budweis zu fliegen. Wir sind sehr froh, dass es diese Möglichkeit gibt und drücken die Daumen, dass die Zahl der Flüge in den nächsten Jahren steigt.“
Dies sollte gelingen, merkte der Kreishauptmann von Südböhmen, Martin Kuba (Bürgerdemokraten), an:
„Es gibt weitere Interessenten, die den Flughafen nutzen wollen. Wir werden alle Schritte unternehmen, um die hiesige Infrastruktur mit möglichst niedrigen Kosten zu betreiben. Wir wollen, dass der Flugplatz den Bewohnern Südböhmens gut dient.“
In diesem Jahr lassen sich von Budweis aus per Flieger Griechenland und in die Türkei ansteuern. Für kommendes Jahr rechnet der tschechische Reiseveranstalter Čedok aber bereits mit weiteren Urlaubszielen. Stanislav Zeman leitet das Unternehmen:
„Wir werden in das bulgarische Burgas fliegen. Und der erste Flug von Budweis nach Afrika hat das tunesische Enfidha als Ziel.“
Der internationale Flughafen ist aus einem ehemaligen Militärflughafen entstanden. Mit der Modernisierung der Anlage wurde vor etwa zehn Jahren begonnen. Das Areal hat 320 Hektar Fläche und beherbergt auch rund 150 Gebäude. Die Immobilien gehören dem Südböhmischen Kreis. Früher war das Areal teilweise im Besitz der Stadt Budweis. 2020 kaufte der Kreis die Hälfte der Aktienanteile für insgesamt 6,5 Millionen Kronen (271.000 Euro) von der Stadt. Kreishauptmann Kuba sieht großes Potenzial in Grundstücken, die zum Flughafen gehören. Seinen Worten zufolge könnte das Gelände in Zukunft auch von Logistikunternehmen genutzt werden.