Ausschreitungen im Sport sollen zukünftig als Straftat geahndet werden
Die in jüngster Zeit zunehmenden Ausschreitungen von Zuschauern bei nationalen Fußball- und Eishockeyspielen haben Politiker, Sicherheitsbeamte und Sportfunktionäre in Tschechien nicht nur wachgerüttelt, sondern endlich auch zum Handeln veranlasst. Am Montag fand nämlich im Prager Innenministerium ein Seminar zum Thema "Eliminierung von Zuschauerausschreitungen bei Sportveranstaltungen" statt, bei dem neben den Stadt- und Klubvertretern von Vereinen der 1. und 2. Fußball-Liga sowie hochrangigen Polizeibeamten auch Vertreter der britischen Botschaft zugegen waren, die bei dieser Problematik über einen großen Erfahrungsschatz verfügen. Für Radio Prag hat sich Lothar Martin dieser Problematik angenommen.
"Auf der einen Seite brauchen wir für diesen Bereich tatsächlich eine Änderung der Legislative, egal, ob es sich dabei um das Strafgesetz oder um das Gesetz um den Kampf gegen Alkoholismus handelt. Auf der anderen Seite ist es richtig, dass es des Öfteren nicht alle unsere Klubs verstanden haben, das bisherige Gesetz wirkungsvoll anzuwenden. Hierbei haben sie es insbesondere nicht verstanden, die Koordinierung ihrer Maßnahmen mit denen der Polizei und den jeweiligen Stadtvertretungen als wirksames Instrument zu nutzen."
Bei all den Defiziten, die in diesem Bereich festgestellt wurden und die immer noch auftreten, könne man - so Obst - vor allem von den großen europäischen Fußballnationen lernen. In der Fanbetreuung zum Beispiel hinke der hiesige Fußball diesen Nationen noch weit hinterher. Das müsse sich ändern, sagte Obst. Aber ebenso das schon erwähnte Gesetz, dass laut Vorstellung des Abgeordneten Ostrý im Juni im Prager Parlament behandelt werden sollte.