Ausstellung "Pudr und Benzin" erinnert an Motorismus der 20-30er Jahre

Das barocke Lustschloss Troja im Prager Norden ist spätestens seit elf Jahren, als es nach umfangreicher Restaurierung der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht wurde, ein Ort, der zum Verweilen einlädt. Unter anderem deshalb, weil die Galerie der Hauptstadt Prag dort regelmäßige Ausstellungen durchführt. Von einer in ihrer Form völlig neuartigen und damit besonderen Ausstellung weiß Lothar Martin zu berichten.

Ein Lustschloss und Motorsport, was haben sie gemeinsam? An und für sich recht wenig, wenn da nicht die gute Zusammenarbeit der Galerie der Hauptstadt Prag mit der Stiftung der ehemals berühmten tschechischen Rennfahrerin Eliska Junkova alias Elisabeth Junek wäre. Seit 1990 führten beide Partner schon fünf Ausstellungen zum Thema Motorsport gemeinsam durch, doch die dieser Tage eröffnete sechste ihrer Art, weist einige Besonderheiten auf. Dazu sagte das Gründungsmitglied und Vizevorsitzende des Verwaltungsrates der Stiftung, Petr Cincibuch vor Journalisten: "Diesmal ist die Ausstellung ein wenig anders als in den vergangenen Jahren. Es ist eine Ausstellung, die sich wesentlich mehr dem künstlerischen Bereich annähert. Sie trägt den Namen ´Pudr a benzin´ (Puder und Benzin), die Bezeichnung eines Filmes aus den dreißiger Jahren, die sie auch dokumentieren soll. Denn in den zwanziger und dreißiger Jahren verkörperte der Motorsport eine Art Lebensstil, der in unzähligen Motorsportveranstaltungen zum Ausdruck kam."

Diese Veranstaltungen und der damit verbundene Lebensstil der 20er und 30er Jahre wurde festgehalten in vielen Hunderten von Teilnehmerplaketten, Motorclubabzeichen und Siegerpokalen, die für jene Zeit typisch waren. Und gerade sie prägen den Hauptanteil der rund 500 Exponate umfassenden Ausstellung, die es in dieser Form noch nicht gab.

Deshalb ist auch der Mitveranstalter der Ausstellung, die Bernard-Bolzano-Stiftung, besonders stolz darauf, mit dieser Ausstellung wieder ein positives Kapitel der gemeinsamen deutsch-tschechischen Vergangenheit präsentieren zu können. Der Geschäftsführer der Bolzano-Stiftung, Dr. Petr Prouza, sagte dazu gegenüber Radio Prag:

Bleibt noch zu ergänzen, dass auch der Skoda-Auto-Konzern aus Mlada Boleslav, und zwar als Partner und Sponsor dieser Ausstellung, in Erscheinung tritt. Die Ausstellung kann täglich außer montags noch bis zum 31. Oktober dieses Jahres besichtigt werden.